
© Gemeinde Wurster Nordseeküste | Das Fliegende Kultursofa: Auftritt der Theatergruppe Die Feudalen im Nordholzer Bahnhof
Förderprogramm
Vital Village
Mit Vital Village unterstützen wir Dörfer und Kleinstädte in Niedersachsen bei der Revitalisierung ihrer Kommune durch Kultur. Dazu fördern wir in gemeinnützigen Kulturinstitutionen und Gemeinden einen zweijährigen Entwicklungsprozess. Die ausgewählten Kultureinrichtungen erhalten jeweils 30.000 Euro und werden durch Beratungs- und Vernetzungsangebote unterstützt.
Erfahren Sie mehr über das Förderprogramm.
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Direkt zum Bewerbungsformular für Vital Village bei Jotform
Fördermöglichkeiten auf einen Blick
Ausschreibung Förderrunde 2025
Wir schreiben eine zweite Förderrunde von Vital Village aus und unterstützen von Dezember 2025 bis Dezember 2027 nochmals sieben Kulturinitiativen und Gemeinden bei der Revitalisierung ihrer Orte durch Kultur. Interessierte Kulturinstitutionen und Gemeinden im ländlichen Raum in Niedersachsen können sich bis zum 14. September 2025 bewerben.
Wie ist der Ablauf?
Wie ist der Ablauf?
- Teilnahme der antragstellenden Institution an einer Online-Informationsveranstaltung:
Dienstag, 8. Juli 2025 um 11:00 Uhr
Anmeldung unter https://form.jotform.com/251554058462357
oder
Donnerstag, 21. August 2025 um 14:00 Uhr
Anmeldung unter https://form.jotform.com/251554126887364
Die Teilnahme ist Voraussetzung für die Antragstellung. - Für die darauffolgende Bewerbung benötigen Sie ein erstes, allgemeines Konzept mit Darstellung der aktuellen Problemlage, der gewünschten Veränderungen und der angestrebten Ziele. Diese Bewerbung soll vorerst noch kein detailliertes Handlungskonzept, sondern nur grundsätzliche Überlegungen zum geplanten Prozess enthalten und schildern, warum die Institution als Ankerpunkt agieren möchte und dafür geeignet ist. Der Umfang der Bewerbung soll vier Seiten nicht überschreiten.
- Einsendeschluss ist der 14. September 2025. Bitte reichen Sie den Antrag online unter https://form.jotform.com/251552672742358 ein.
- Es werden aus den Bewerbungen 15 Einrichtungen ausgewählt, die in die Endauswahl kommen.
- Mit diesen vereinbaren die Juror*innen einen Termin und besuchen die Einrichtungen vor Ort. Die Jurysichtungen erfolgen in der Zeit vom 1. Oktober bis 7. November 2025.
- Anschließend wählt die Jury die sieben Nominierten aus.
- Start des Programms ist Dezember 2025.
- Die Teilnehmer*innen sind bereit, Kulturprojekte gemeinsam mit der Community vor Ort zu initiieren, neue Netzwerke zu knüpfen und andere Akteur*innen bei der Konzeption und Durchführung ihren Kulturprojekte zu unterstützen.
- In der Einrichtung sind zwei Personen für den Prozess verantwortlich.
- Diese nehmen an den angebotenen Austauschtreffen, Fortbildungen und Abschlussveranstaltungen teil.
Download der kompletten Ausschreibung
ausschreibung_vital_village_stiftung_niedersachsen_2025, PDF, 274KB
Download eines Schaubildes der Förderung
schaubild_vital_village_2025, PDF, 73,6KB
Zur Anmeldung für die 1. Infoveranstaltung
am 8. Juli 2025 um 11:00 Uhr via Zoom
Direkt zum Anmeldeformular bei Jotform (externer Link)
Zur Anmeldung für die 2. Infoveranstaltung
21. August 2025 um 14:00 Uhr via Zoom
Direkt zum Anmeldeformular bei Jotform (externer Link)
Die Bewerbung für Vital Village erfolgt online.
Einsendeschluss ist der 14. September 2025
Direkt zum Bewerbungsformular
Mehr innovative Kultur von allen für alle
Vital Village ist unser Förderprogramm für den ländlichen Raum in Niedersachsen. Wir unterstützen Dörfer und Kleinstädte außerhalb der Metropolen dabei, sich durch Kultur zukunftsfähig aufzustellen und das Leben vor Ort positiv zu gestalten. Frei nach dem Motto „Mehr innovative Kultur von allen für alle“ sollen Kulturorte und Kulturangebote strategisch entwickelt und Einwohner*innen ermutigt werden, als partizipative Akteur*innen an deren Ausgestaltung mitzuwirken. Dazu fördern wir in gemeinnützigen Kulturinstitutionen und Gemeinden einen zweijährigen Entwicklungsprozess. Die ausgewählten Kultureinrichtungen erhalten jeweils 30.000 Euro und werden durch Beratungs- und Vernetzungsangebote unterstützt.
Im Zentrum der Förderung steht der kulturelle Ankerpunkt
Die geförderten Kulturinstitutionen und Gemeinden werden zum kulturellen Ankerpunkt vor Ort. In den zwei Förderjahren fungieren sie als Ansprechpartner für andere Kulturinitiativen. Sie vernetzen und befördern kulturelles bürgerschaftliches Engagement, sie organisieren Fortbildungen, stellen Räume zur Verfügung und begleiten kulturelle Aktivitäten.

© Stiftung Niedersachsen | Schaubild der Vital-Village-Förderung
Wie kann die Förderung in Höhe von 30.000 Euro verwendet werden?
Für die Netzwerkarbeit des Ankerpunktes kann die geförderte Institution oder Gemeinde 15.000 Euro der Gesamtsumme für Personalkosten verwenden.
Die Ausrichtung einer Veranstaltung bzw. eines Workshops mit Bürger*innen zu den folgenden Fragestellungen ist obligatorisch: „Welche Kunst und Kultur wünschen sich die Menschen vor Ort?“, „Was braucht es für neue Impulse?“ und „Wer ist bereit, sich zu engagieren?“. Die Ergebnisse sollten möglichst zeitnah umgesetzt werden.
Die Ausrichtung einer Veranstaltung bzw. eines Workshops mit Bürger*innen zu den folgenden Fragestellungen ist obligatorisch: „Welche Kunst und Kultur wünschen sich die Menschen vor Ort?“, „Was braucht es für neue Impulse?“ und „Wer ist bereit, sich zu engagieren?“. Die Ergebnisse sollten möglichst zeitnah umgesetzt werden.
8.000 Euro stehen zur freien Verfügung für eigene innovative, neuartige oder besondere Kulturprojekte bzw. Kulturveranstaltungen des Ankerpunkts, für Fortbildungen der Mitarbeitenden in den Bereichen Kulturmanagement oder Social Media.
Die Antragsteller*innen können wählen, wie sie die Mittel verwenden möchten.
Die Antragsteller*innen können wählen, wie sie die Mittel verwenden möchten.
5.000 Euro stehen zur Verteilung an andere Kulturschaffende für neue Kunst- und Kulturprojekte zur freien Verfügung.
Eine vom Ankerpunkt zu bildende Jury aus Vertreter*innen aus der örtlichen Politik, der Kulturverwaltung und dem Ankerpunkt selbst entscheidet über die Vergabe der Gelder von 500 Euro bis 2.500 Euro pro Projekt. Die Regeln für die Vergabe werden vor Ort bestimmt. Innovative, ungewöhnliche und neuartige Kulturprojekte und -veranstaltungen sollen ausgewählt und gefördert werden. Hier sollen gezielt Formate entwickelt werden, die das Kulturangebot vor Ort ergänzen. Die Projekte Dritter können von allen Menschen vor Ort organisiert und durchgeführt werden. Ob Einzelkünstler*in, freiwillige Feuerwehr, Kirchenvorstand oder Hip-Hop Band, alle können ohne Berücksichtigung der Rechtsform ausgewählt werden. Empfohlen wird eine Auftaktveranstaltung mit Kulturschaffenden vor Ort zur Information über die Vergabekriterien.
Eine vom Ankerpunkt zu bildende Jury aus Vertreter*innen aus der örtlichen Politik, der Kulturverwaltung und dem Ankerpunkt selbst entscheidet über die Vergabe der Gelder von 500 Euro bis 2.500 Euro pro Projekt. Die Regeln für die Vergabe werden vor Ort bestimmt. Innovative, ungewöhnliche und neuartige Kulturprojekte und -veranstaltungen sollen ausgewählt und gefördert werden. Hier sollen gezielt Formate entwickelt werden, die das Kulturangebot vor Ort ergänzen. Die Projekte Dritter können von allen Menschen vor Ort organisiert und durchgeführt werden. Ob Einzelkünstler*in, freiwillige Feuerwehr, Kirchenvorstand oder Hip-Hop Band, alle können ohne Berücksichtigung der Rechtsform ausgewählt werden. Empfohlen wird eine Auftaktveranstaltung mit Kulturschaffenden vor Ort zur Information über die Vergabekriterien.
2.000 Euro können vom Ankerpunkt für Overheadkosten wie zum Beispiel technische Geräte genutzt werden.
Die Vital Village-Jury 2025
Daniela Koß ist als Kulturwissenschaftlerin M.A. seit 2010 bei der Stiftung Niedersachsen tätig und verantwortlich für den Förderbereich Theater und Soziokultur. In ihrer Arbeit berät sie zahlreiche Akteur*innen und konzipiert und betreut innovative Förderprogramme. Dazu gehören sozioK_change, ein Programm, das Transformationsprozesse in der Soziokultur begleitet und auch das Festival Freier Theater „Best OFF“, das unter ihrer Leitung alle zwei Jahre die besten Inszenierungen der niedersächsischen Szene zeigt. Neben zahlreichen Vorträgen und Artikeln wurde 2015 unter ihrer Federführung das Handbuch Soziokultur und 2017 in Zusammenarbeit mit Prof. Wolfgang Schneider und Beate Kegler die Publikation über Entwicklungen in ländlichen Räumen Vital Village veröffentlicht. Sie ist Mitglied in diversen Jurys und unterrichtet zu den Themen Kulturfinanzierung und Changeprozesse.
Katja Schaefer-Andrae ist selbstständige Kulturpädagogin und Kulturmanagerin. Sie organisiert künstlerische und soziokulturelle Projekte auf dem Lande, meist an ungewöhnlichen Orten und zusammen mit der Kulturstation Bad Bevensen e.V. In ihrem Atelier auf einem alten Bauernhof in einem dörflichen Ortsteil der Kurstadt in der Lüneburger Heide bietet sie kunstvermittelnde Kurse und Workshops an. Sie ist Mitglied im Vorstand des Landesverbandes Soziokultur Niedersachsen, Landesdelegierte der BBK Gruppe Uelzen und engagiert sich besonders auf kommunaler Ebene interdisziplinär und kulturpolitisch.
Nach dem Abitur in Bad Zwischenahn Studium der Neueren Geschichte, Politik und Wirtschaftspolitik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit eingeschlossenem Sprachstudium in Bologna und Perugia. Promotion 1997 mit einer Arbeit über die Integration von Vertriebenen und Flüchtlingen in der Stadt Oldenburg. Anschließend Volontariat am Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn.
Zwischen 2001 und 2012 Leitung der Museumspädagogik, der Sammlungen sowie des Ausstellungs- und Veranstaltungsmanagements der bundeseigenen Otto-von-Bismarck-Stiftung in Friedrichsruh. Von 2012 bis 2019 Leiter des Stadtmuseums in Oldenburg (Oldb.). Heute stellvertretender Geschäftsführer des Zweckverbandes Schlossmuseum Jever und des Kulturverbundes Friesland. In dieser Funktion u. a. (Mit-)Initiator des Projektes „Bildgedächtnis Weser-Ems“, gemeinsam mit dem Museumsdorf Cloppenburg und der Oldenburgischen Landschaft.
Andreas von Seggern ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Nachkriegsgeschichte, zur Geschichte des Kaiserreiches, der Kulturgeschichte des Fußballs sowie zur Regionalgeschichte Oldenburgs und Lauenburgs.
Zwischen 2001 und 2012 Leitung der Museumspädagogik, der Sammlungen sowie des Ausstellungs- und Veranstaltungsmanagements der bundeseigenen Otto-von-Bismarck-Stiftung in Friedrichsruh. Von 2012 bis 2019 Leiter des Stadtmuseums in Oldenburg (Oldb.). Heute stellvertretender Geschäftsführer des Zweckverbandes Schlossmuseum Jever und des Kulturverbundes Friesland. In dieser Funktion u. a. (Mit-)Initiator des Projektes „Bildgedächtnis Weser-Ems“, gemeinsam mit dem Museumsdorf Cloppenburg und der Oldenburgischen Landschaft.
Andreas von Seggern ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Nachkriegsgeschichte, zur Geschichte des Kaiserreiches, der Kulturgeschichte des Fußballs sowie zur Regionalgeschichte Oldenburgs und Lauenburgs.
Aishe Spalthoff studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis (BA) in Hildesheim und Porto (Portugal) sowie Agiles Projekt- und Transformationsmanagement (MBA) in Nürtingen. Neben ihrer künstlerisch praktischen Arbeit gestaltet sie Transformationsprozesse kultureller Einrichtungen (Zwei Eulen – Büro für Kulturkonzepte). Mit der Künstler*innengruppe Syndikat Gefährliche Liebschaften findet sie Geschichten ländlicher Räume, die zum Perspektivwechsel einladen und verborgene Verflechtungen sichtbar machen. Als Regisseurin, Produktionsleitung und Performerin realisiert sie Theaterprojekte und leitet Workshops (u. a. mit James & Priscilla).
Helena Walther ist seit 2023 wissenschaftliche Mitarbeiter*in am Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim und forscht zu Transformationsprozessen im Kontext von Kultur ländlicher Räume, insbesondere zu Gender. Während und nach deren Studium „Musikforschung und Medienpraxis“ (BA) an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim und „Inszenierung der Künste und Medien“ (MA) in Hildesheim, wirkte dey sowohl organisatorisch, als auch künstlerisch an Konzerten, Theater- und Kurzfilmproduktionen mit. Im Duo Fear Josie entstehen seit 2016 genreübergreifende Begegnungen und musikalische Erlebnisse.
Wie geht es für die geförderten Gemeinden und Kulturinstitutionen nach der Zusage weiter?
- Die Institutionen entwickeln mit Hilfe der Berater*innen des Landesverbands Soziokultur ein Handlungskonzept, das Ziele und erste Maßnahmen beschreibt. Dazu gehören eine Bestandsaufnahme des Ist-Zustands, die Entwicklung der Inhalte und Ziele für die kommenden zwei Jahre, ein konkreter Plan für die vorgesehenen Schritte, die Ausgestaltung der Ankerpunktfunktion sowie die Entwicklung für die Mittelvergabe an Projekte Dritter und die Definition von Indikatoren für die abschließende Selbstevaluation.
- Das Konzept und der dazugehörige Finanzierungsplan werden mit der Stiftung Niedersachsen abgestimmt.
- Die anschließende Umsetzungsphase kann bis zu zwei Jahre dauern. Während dieser Phase unterstützen die Berater*innen des Landesverbands Soziokultur und die Stiftung Niedersachsen die Einrichtungen weiterhin.
- Die Stiftung Niedersachsen bietet während der Laufzeit regelmäßig Austauschtreffen (digital und analog) und ggf. Weiterbildungsmaßnahmen an. Die Teilnahme ist obligatorisch.
- Nach einem Jahr ist ein Zwischenbericht bei der Stiftung Niedersachsen einzureichen.
- Nach Beendigung des Prozesses wird eine Selbstevaluation durchgeführt, das Projekt abgerechnet und ein Abschlussbericht erstellt.
- Die Stiftung Niedersachsen erstellt anhand von Fotos und Tonmaterial der Einrichtungen einen kurzen Film für die Website und führt eine Abschlussveranstaltung durch.

Logo Landesverband Soziokultur Niedersachsen
Berater*innen des Landesverbands Soziokultur begleiten das Förderprogramm:
Karu Grunwald-Delitz ist Kulturwissenschaftler*, Schreib- und Sozialpädagoge*. Seit der Jugendzeit schlägt sein* Herz für die Soziokultur. Heute kennt er* die Kulturbranche aus verschiedensten Perspektiven: als Teilnehmer*, künstlerische Leitung, Projektmanager*, Geschäftsführung und Coach*; in der Stadt, auf dem Land; freischaffend, angestellt, ehren- und hauptamtlich. Zudem bringt er* fundierte Erfahrung in der psychosozialen Beratung, eine Zusatzausbildung in der systemischen Beratung und eine besondere Sensibilität für Vielfalt und achtsames Miteinander ein.
Neben kreativen und beratenden Prozessen interessieren ihn* Zahlen, Paragrafen und Rahmenbedingungen; all das, was es zu kennen gibt, um die eigenen Handlungsräume auszuloten.
Neben kreativen und beratenden Prozessen interessieren ihn* Zahlen, Paragrafen und Rahmenbedingungen; all das, was es zu kennen gibt, um die eigenen Handlungsräume auszuloten.
Andrea Hingst ist Regisseurin, Dramaturgin und Projektentwicklerin. Von 2016-2021 war sie in der Leitung des Jahrmarkttheaters in Altenmedingen aktiv und hat mehrere experimentelle Formate entwickelt, von denen „Dorfgedanken” das Herzstück ihrer Arbeit ist – ein Theatererlebnis zum Miteinander-Schnacken. Andrea Hingst war Mitglied in diversen Jurys und hat mehrere Jahre als Bildungsreferentin bei der Jugendfeuerwehr Hamburg gearbeitet. Sie hat Performance Studies/Erziehungs- und Bildungswissenschaften (MA) und Soziale Arbeit (BA) studiert und ist derzeit in Ausbildung zur Mediatorin.
Susanne Müller-Jantsch arbeitet schon lange in der Kultur. Sie hat Kulturpädagogik studiert und dann in verschiedenen kulturellen Einrichtungen gearbeitet, davon mehr als zwei Jahrzehnte im Kulturzentrum Pavillon in Hannover. Sie hat selbst zahlreiche soziokulturelle Projekte und Veranstaltungen durchgeführt und ist gerne als Besucherin in der Kulturszene unterwegs. Susanne Müller-Jantsch mag die Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteur*innen aus Kultur, Politik und Zivilgesellschaft. Diese Arbeit ist ihr durch viele Kooperationen, die sie gestaltet hat und in denen sie mitgewirkt hat, sehr vertraut. Sie beschäftigt besonders die Frage, wie in Zeiten knapper Kassen sowohl neue Initiativen als auch der geschaffene Bestand gesichert werden können.
Judith Strodtkötter hat Kulturwissenschaften und Dramaturgie in Leipzig, Paris und Frankfurt am Main studiert. Seitdem ist sie in der freien Szene in Bremen und Niedersachsen als Produktionsleiterin und Dramaturgin unterwegs unter anderem für das TanzKollektivBremen und das Syndikat Gefährliche Liebschaften. Sie war Teil verschiedener Jurys (u.a. OUTNOW! Festival Bremen und Flausen+ ). Außerdem ist sie Kulturarbeiterin im ländlichen Raum. Sie initiierte 2021 die Förderunion für Kunst und Kultur e.V. in Meppen mit und engagiert sich dort seither. Kultureller Austausch und vermeintlich urbane Themen und Ästhetiken um regionale Perspektiven erweitern steht hier im Fokus.
Klaus Terbrack kennt die Kulturbranche aus unterschiedlichen Perspektiven: als Kulturplaner, Veranstalter, Musiker, Booker, Projektentwickler oder Projektberater ist er seit vielen Jahren in unterschiedlichen Segmenten des Kulturbereichs tätig. Er ist Gründungsmitglied und leitender Angestellter des Forum Osnabrück für Kultur und Soziales e. V. sowie Mitinitiator und Berater vieler weiterer Vereine und Projekte. Als Lehrbeauftragter gibt er sein Wissen aus Praxis und Theorie an Hochschulen weiter. Klaus Terbrack ist M.A. für Kommunikation & Ästhetik.
Lesetipp: Vital Village
Entwicklung ländlicher Räume als kulturpolitische Herausforderung (2017)
Mehr erfahren über die Publikation
Einblicke in die erste Förderrunde Dezember 2023 bis Dezember 2025
52 Dörfer, Kleinstädte und Gemeinden hatten sich um eine Förderung im Programm Vital Village beworben. Von der Jury wurden im Oktober 2023 das Kulturzentrum Alte Polizei in Stadthagen, die Förderunion für Kunst und Kultur in Meppen, der Kulturverein Platenlaase in Jameln/Wendland, der ehrenhafter Verein in Herzberg am Harz, die Samtgemeinde Dahlenburg im Landkreis Lüneburg, die Gemeinde Wurster Nordseeküste im Landkreis Cuxhaven und der Verein Bürgerhaus Jemgum im Landkreis Leer ausgewählt.
Daniela Koß, Programmleitung Vital Village

© Stiftung Niedersachsen | Übersichtskarte von Niedersachsen mit den Vital Villages der ersten Förderrrunde
Das sind die sieben geförderten Institutionen und Gemeinden der Förderrunde 2024-2026

© Feliks Oldewage, Alte Polizei. Stadthagen | Vital Village: Impression vom Nikolaus-Jam der Alten Polizei in Wölpinghausen
Wölpinghausen, Landkreis Schaumburg | Einwohner*innen: 1.621
Das Kulturzentrum Alte Polizei in Stadthagen setzt im nahe gelegenen Dorf Wölpinghausen das Projekt „Alte Polizei im Außendienst” um. Gemeinsam mit der Bevölkerung sollen neue Kulturformate entwickelt und durchgeführt werden. Das Veranstaltungszentrum Kleine Freiheit bietet hierfür beste Bedingungen. Nach dem Auftakt 2024 mit einer Christmas Jam und dem Projekt „Offener Garten: Wir leuchten“ in einem künstlerisch illuminierten Skulpturengarten im Dorf starteten im Frühjahr 2025 eine mehrmonatige Reihe einzelner Rock- und Popkonzerte für Jung bis Alt sowie ein Dorfquiz. Vor Ort bietet das Team des Ankerpunktes wöchentliche Sprechstunden für die Akteur*innen an, um sie bzgl. ihrer Projektvorhaben zu beraten. Zudem werden regelmäßige Austauschtreffen organisiert. Sowohl der Bürgermeister als auch Parteivertreter*innen waren in verschiedenen Treffen von Beginn an eingebunden. Darüber hinaus haben sich die ansässigen Vereine und Institutionen, wie z. B. der Sportverein und die Freiwillige Feuerwehr, auf breiter Basis an den Treffen beteiligt und eigene Ideen, Vorstellungen und Bedarfe konstruktiv eingebracht.
Mehr erfahren über die Alte Polizei unter www.altepolizei.de
Mehr erfahren über die Alte Polizei unter www.altepolizei.de

© Bernhard Zuidema | Vital Village_ Sommerfest im Garten des Bürgerhauses Jemgum
Rheiderland, Landkreis Leer, Ostfriesland | Einwohner*innen in Jemgum: rund 3.600
Das Bürgerhaus ist ein soziokulturelles Zentrum der Gemeinde Jemgum. Es wurde im März 2024 eröffnet. In rasanter Geschwindigkeit hat es sich zu einem Treffpunkt für das Dorf und die Gemeinde entwickelt. Der Vernetzung und Abstimmung mit etablierten Vereinen wird dabei viel Gewicht gegeben. Das Bürgerhaus organisierte bereits mehrere Vernetzungstreffen mit allen Vereinen. 2024 war es Austragungsort des vereinsgetragenen gemeinsamen Kulturfestivals „Jemgum live“. Über ein vielseitiges kulturelles Angebot (Filme, Lesungen, Konzerte u. a.) bringt es kulturinteressierte Menschen aus der Region zusammen.
Mehr erfahren über das Bürgerhaus unter https://buergerhaus-jemgum.de
Mehr erfahren über das Bürgerhaus unter https://buergerhaus-jemgum.de
Meppen/Landkreis Emsland | Einwohner*innen in Meppen: rund 37.000
Fu.K.K. in Meppen, einer emsländischen Mittelstadt mit 13 eingemeindeten Dörfern, nutzt die Förderung, um Kinoveranstaltungen ins Umland zu bringen und mit lokalen Vereinen partizipativ zu gestalten. Eine Jury wählte zehn Mikroprojekte aus, die seit Herbst 2024 laufen. Beim Talk „Kultur auf dem Land“ im April 2024 im Stadtmuseum Meppen wurde deutlich, dass der Verein eine wichtige Schnittstelle geworden ist: Er bringt Kulturakteur*innen mit Förderern in Kontakt. Geplant ist eine Abschlussveranstaltung mit Mikroprojektinitiator*innen, lokalen Kulturverantwortlichen aus Verwaltung und Politik sowie überregionalen Kulturverantwortlichen, um auf die Dringlichkeit von Förderungen dieser Art hinzuweisen.
Mehr erfahren über die Förderunion für Kunst und Kultur unter https://fu-k-k.squarespace.com/aktuelles
Mehr erfahren über die Förderunion für Kunst und Kultur unter https://fu-k-k.squarespace.com/aktuelles

© Gemeinde Wurster Nordseeküste | Das Fliegende Kultursofa: Auftritt der Theatergruppe Die Feudalen im Nordholzer Bahnhof
Landkreis Cuxhaven | Einwohner*innen in der Gemeinde: rund 17.500
Ein Handlungskonzept bildet die Basis für vernetztes kulturelles Handeln ausgehend von der Stabsstelle Kultur & Beteiligung als Ankerpunkt. Das mobile Bühnenformat „Das fliegende Kultursofa“ tourt bis in die entlegensten Winkel der Gemeinde. Das Format motiviert Bürger*innen, mitzumachen und kreative Ideen auf die Bühne zu bringen. Es schafft Anlässe für ein gemeinschaftliches Miteinander. Eine Netzwerkgruppe wird durch das Beratungsprogramm K² der Bundesakademie für Kulturelle Bildung in Wolfenbüttel, das kulturelle Bildung und Vernetzung vor Ort stärken will, zukunftsweisend begleitet. Mikroprojekte Kultur bringen Menschen dazu, in ihren Ortschaften selbst aktiv zu werden. In persönlichen Gesprächen Ideen weiterzuentwickeln und die Umsetzung zu begleiten, ist daher eine Kernaufgabe. Parallel dazu bildete sich eine Netzwerkgruppe, die sogenannte Kultur-Runde. Sie plant die Gründung eines Kulturvereins als Dach für andere Vereine, Einzelpersonen und Initiativen, um kulturelle Teilhabe zu ermöglichen und die Umsetzung von lokalen Kulturprojekten auch außerhalb der Stabsstelle zu verstetigen.
Mehr erfahren über das Kulturangebot der Gemeinde Wurster Nordseeküste unter https://www.gwnk.de
Mehr erfahren über das Kulturangebot der Gemeinde Wurster Nordseeküste unter https://www.gwnk.de

© ehrenhafter Verein | ehrenhafter Verein
Herzberg am Harz und Umgebung, Landkreis Göttingen | Einwohner*innen in Herzberg: rund 13.000
In Herzberg am Harz hat sich die Initiative „Kulturanker Harz“ aus den drei Veranstaltungsorten Deutscher Kaiser, Harzer Hof und Paradies gegründet. Das Team des Ankerpunktes vermittelt potenzielle Kooperationen, gibt Wissen zu Förderungen oder der Abwicklung von Veranstaltungen weiter und geht aktiv auf Akteur*innen zu, um Netzwerke zu knüpfen. Bis Anfang 2025 wurden bereits sechs Mikroprojekte mit 250 bis 500 Euro in einem sehr breiten thematischen Spektrum gefördert. Dabei waren eine Veranstaltung zum Christopher Street Day, ein Heavy-Metal-Festival, ein regionaler Podcast, ein interkultureller Demokratiefilm sowie ein gemeinschaftsförderndes Nachbarschaftsprojekt. Durch eine Ideenwerkstatt und externe Beratung zu Förderanträgen konnten die Beteiligten selbst ihr Wissen über Fördermöglichkeiten und -bereiche erweitern und sich breiter sowie zukunftsorientierter aufstellen.
Mehr erfahren über den ehrenhafter Verein unter www.kulturanker-harz.de
Mehr erfahren über den ehrenhafter Verein unter www.kulturanker-harz.de

© Kulturverein Platenlaase | Kulturverein Platenlaase: Wendlandeinmaleins
Jameln, Landkreis Lüchow-Dannenberg | Einwohner*innen im Ort: rund 1.100
Der Kulturverein Platenlaase fördert den Austausch durch Netzwerktreffen und plant die Einführung eines Kulturkalenders zur besseren Koordination von Veranstaltungen. In der ersten Phase konnte das Team des Ankerpunktes durch Dialogformate, die KulturMALZeit, in den Dörfern wertvolle Kontakte knüpfen und bestehende Gemeinschaftsinitiativen reaktivieren. Die Ergebnisse aus den moderierten Dialogen wurden von einer lokalen Textilkünstlerin auf einer Zeltplane visualisiert. Dieses Kunstwerk soll im öffentlichen Raum Aufmerksamkeit für die zweite Phase des Projektes, die Ausschreibung und Förderung von Mikroprojekten, erzeugen.
Mehr erfahren über den Kulturverein unter www.platenlaase.de
Mehr erfahren über den Kulturverein unter www.platenlaase.de

© Kunstraum Tosterglobe | Nachbarschaftliches Kickertunier als Auftakt zu Vital Village im Mai 2024 in Dahlenburg
Landkreis Lüneburg | Einwohner*innen in der Samtgemeinde: rund 6.200
Die Samtgemeinde nutzt die Vital-Village-Förderung, um zusammen mit dem Kunstraum Tosterglope e. V. und Hofleben e. V. sowie in der Region bereits aktiven Vereinen und Institutionen Handlungs- und Erfahrungsräume zu erweitern, gesellschaftliche Veränderungen zu diskutieren und sich für demokratische Werte und gesellschaftlichen Zusammenhalt einzusetzen. Die gemeinsame Vorbereitung, Umsetzung und Teilhabe am „Freundschaftsspiel“, das Format „Regionale – Außerhalb der Komfort Zone“ und die altersübergreifende Beteiligung bei „Wagnispatterns“ zeigen, dass die Menschen in der Region aktiv für Gemeinschaft und eine resiliente Demokratie eintreten. Mikroprojekte haben sich hier als wertvolles Instrument erwiesen, um gesellschaftlichen Austausch anzuregen und lokale Initiativen zu fördern. Die Jury wurde nach vielfaltssensiblen Kriterien besetzt. Dies führte zu einer transparenten Vergabe der Fördermittel.
Mehr erfahren über den Prozess und Projekte in Dahlenburg unter www.dahlenburg.de
Mehr erfahren über den Prozess und Projekte in Dahlenburg unter www.dahlenburg.de
Wir haben das Bürgerhaus Jemgum in unserer Reihe niedersächsischer Kulturorte vorgestellt.
Direkt zum Beitrag
Bei Fragen zum Förderprogramm Vital Village wenden Sie sich bitte an:

© Stiftung Niedersachsen, Foto: Helge Krückeberg | Porträt Daniela Koß
Daniela Koß
Soziokultur, Theater & Tanz
Soziokultur, Theater & Tanz