Frida Orupabo<br/>Entangle, 2023 (Detail)<br/>collage: pigment print on acidfree<br/>cotton paper, mounting tape,<br/>split pins<br/>two heads: 53 x 55 cm<br/>bum and legs: 102 x 98 cm<br/>(FO00270)

SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie

Mit dem SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie würdigen wir gemeinsam mit dem Sprengel Museum Hannover seit 1991 ausgewählte zeitgenössische Fotograf*innen und ihre Positionen. Der Kunstpreis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro dotiert. Das Sprengel Museum Hannover stellt jede*n Preisträger*in in einer umfassenden Ausstellung und in einem mehrsprachiger Katalog der Öffentlichkeit vor.

Fördermöglichkeiten auf einen Blick

Der SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie ist ein Kunstpreis, der von einer internationalen Fachjury vergeben wird. Eine Bewerbung ist nicht möglich.
Der zweigeschossige Ausstellungsraum der Spectrum Photogalerie im Untergeschoss des Sprengel Museum Hannover (1979-1991): Peter Gauditz (stehend), Joachim Giesel (links) und Heinrich Riebesehl, 1979.

Ein internationaler Kunstpreis als Referenz auf die Photogalerie Spectrum in Hannover

Die Photogalerie Spectrum wurde als eine der ersten Fotogalerien Europas 1972 in Hannover von einem Team ehrenamtlich aktiver Fotograf*innen um Heinrich Riebesehl gegründet. Durch ihr Engagement konnten bis 1992 rund 90 eindrucksvolle Fotoausstellungen, beispielsweise von Hein Gorny, Robert Capa oder Andreas Feininger gezeigt werden. Bereits 1979 zog die Galerie in das neu errichtete Kunstmuseum Hannover mit Sammlung Sprengel, dem heutigen Sprengel Museum Hannover. Ab 1986 koordinierte der Fotograf und Dozent Thomas Weski als Mittler zwischen den ehrenamtlich Tätigen und der Institution Museum die Arbeit der Galerie. Nach der Auflösung der Galerie im Jahr 1991, wurde 1993 eine der Fotografie gewidmete Abteilung im Sprengel Museum Hannover unter Leitung von Thomas Weski eingerichtet. Mit dem SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie knüpfen die Stiftung Niedersachsen und das Sprengel Museum Hannover an die prägende Zeit der Photogalerie Spectrum an und würdigen die Bedeutung der Fotografie als zeitgenössisches Medium der Bildenden Kunst.

Bisherige Preisträger*innen sind Adrian Sauer (2023), Zanele Muholi (2021), Fiona Tan (2019), Rineke Dijkstra (2017), Hannah Collins (2015), Boris Mikhailov (2013), Bahman Jalali (2011), Helen Levitt (2008), Martha Rosler (2005), Sophie Calle (2002), John Baldessari (1999), Thomas Struth (1997) und Robert Adams (1994).
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Unser Partner – Das Sprengel Museum Hannover

Das Sprengel Museum Museum gehört zu den wenigen Häusern von Rang in Deutschland, die sich kontinuierlich der Sammlung und Pflege der zeitgenössischen Fotografie widmen.
Mehr erfahren über die Sammlung Fotografie und Medien unter www.sprengel-museum.de.
Portrait Frida Orupabo

Frida Orupabo erhält den SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie 2025

Ausstellung der Preisträgerin vom 5. April bis 20. Juli 2025 im Sprengel Museum Hannover
2025 ehren wir die norwegische Künstlerin Frida Orupabo mit dem SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie 2025. Sie erhält den Preis für ihre beeindruckenden fotografischen Collagen, in denen sie Fragen von Identität, Rasse, Geschlecht und der sexualisierten Ausbeutung und Objektivierung schwarzer Körper nachgeht. Frida Orupabo erschafft durch künstlerische Manipulation neue Narrative und emanzipiert ihre vornehmlich weiblichen Figuren.
In der Auseinandersetzung mit den schmerzhaften Fehlstellen visueller Überlieferungen und ihren komplexen, auf Aufklärung zielenden Bildfindungen, in denen die Gewalttätigkeit tradierter Blickregime zur Anschauung gebracht wird, nimmt Frida Orupabo in der Fotografie der Gegenwart eine sehr besondere Rolle ein. Die Entscheidung der Jury für Frida Orupabo erweitert das Spektrum der bisherigen SPECTRUM-Preisträger*innen um eine weitere, äußerst markante, künstlerisch herausragende Position.
Aus der Jurybegründung

Bisherige Preisträger*innen:

Adrian Sauer: 16.777.216 Farben, 2010 <br/>C-Print, 125 x 476 cm

Adrian Sauer (2023)

Die Stiftung Niedersachsen ehrte den Künstler Adrian Sauer mit dem SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie 2023. Der 1976 in Ost-Berlin geborene Sauer reflektiert in seiner künstlerisch-konzeptuellen Arbeitsweise das Medium Fotografie und hinterfragt kritisch die Folgen der Digitalisierung auf die Fotografie, die Bedingungen, die der Bildproduktion zugrunde liegen und auf welche Weise das Medium Wirklichkeit abbildet.

Aus dem Jurystatement:
„In der Tradition einer bildanalytischen Fotografie stehend, hat er [Adrian Sauer] diese zugleich konsequent auf intermediale Formen der Kunst erweitert und dabei – womöglich überraschend – vor allem das lange schon diskutierte Verhältnis von Malerei und Fotografie in die künstlerischen Debatten unserer Gegenwart getragen. Nicht zufällig wird Sauer daher im Kontext der zeitgenössischen abstrakten Kunst als einer der profiliertesten Vertreter wahrgenommen.”

Jury | Lavinia Francke, Stefan Gronert, Letizia Ragaglia, Esther Ruelfs, Steffen Siegel

Das Sprengel Museum Hannover präsentierte das Werk von Adrian Sauer vom 14. Oktober 2023 bis 14. Januar 2024 in der Preisträgerausstellung „Adrian Sauer: Truth Table”.
Being: 1. Katlego Mashiloane and Nosipho Lavuta, Ext. 2, Lakeside, Johannesburg 2007 (Ausschnitt)<br/>Lambda print/ C-Print, Image size 76.5 x 76.5cm, Paper size 86.5 x 86.5cm, Edition of 8 + 2AP<br/>Courtesy of the artist and Stevenson Cape Town, Johannesburg

Zanele Muholi (2021)

Die Stiftung Niedersachsen ehrte die südafrikanische Künstler*in, Fotograf*in und Aktivist*in Zanele Muholi mit dem SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie des Jahres 2021. Zanele Muholi engagiert sich gegen homophobe Gewalt in Südafrika und beschreibt sich selbst als „visual activist”.

Aus dem Jurystatement:
„Zanele Muholi gelingt es, klischeehafte Vorstellungen des ‚Exotischen‘ durch den Einsatz von unerwarteten Materialien auf die Spitze zu treiben, Stereotypen zu persiflieren. Unterschwelliger Humor und tiefer Ernst finden in der Kraft der formalen Kompositionen zueinander. Auf diese Weise erlangen die Aufnahmen von Zanele Muholi eine Wucht und Schönheit, die selten in der zeitgenössischen Fotografie zu finden sind.”

Jury | Tine Colstrup, Yilmaz Dziewior, Lavinia Francke, Beral Madra, Inka Schube

Das Sprengel Museum Hannover präsentierte Zanele Muholi vom 26. Juni bis 10. Oktober 2021 mit der Ausstellung „Zanele Muholi. Zazise”.
Fiona Tan: Ascent, 2016<br/>Installationsansicht Raum 1, 2-teilige Installation, 77 min., Loop

Fiona Tan (2019)

Fiona Tan wurde 1966 in Pekanbaru (Indonesien) geboren. Sie lebt in Amsterdam. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch den differenzierten Einsatz der Fotografie an der Schnittstelle zum Film aus und sind geprägt von einem souveränen installativen Umgang mit diesem Medium. Die Künstlerin stellte unter anderem auf der documenta 11 und der Biennale Venedig 2009 aus.

Aus dem Jurystatement:
„In herausragender Weise hat die Künstlerin in den letzten knapp 20 Jahren die Fotografie in ihrer Geschichte, ihren Kontexten, Intentionen und Erscheinungsformen als ein Medium der visuellen Repräsentation analysiert. Dadurch ist es Fiona Tan gelungen, die Wechselwirkungen zwischen einem Medium und Identitätsformationen sichtbar zu machen und als Künstlerin hochaktuelle Beiträge zu einer Perspektiventwicklung auf ein transnationales Geschichtsbild zu formulieren.”

Jury | Martina Dobbe, Natasha Egan, Lavinia Francke, Stefan Gronert, Martin Hochleitner

Das Sprengel Museum Hannover präsentierte Fiona Tan vom 21. September 2019 bis 12. Januar 2020 mit der Ausstellung „Fiona Tan: Goraiko”.
Rineke Dijkstra: Vondelpark, Amsterdam, June 10, 2005<br/>C-Print, 151,8 x 178,4 cm<br/>Sammlung Niedersächsische Sparkassenstiftung im Sprengel Museum Hannover<br/>

Rineke Dijkstra (2017)

Rineke Dijkstra ist eine der herausragenden Fotografinnen der Gegenwart. Mit der Auszeichnung des „SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie“ und der zugehörigen Ausstellung ehrte die Stiftung Niedersachsen 2018 das Werk der 1959 in den Niederlanden geborenen Künstlerin. Ihr Werk zeichnet sich insbesondere durch ihre Porträtarbeiten aus, die nicht selten in ihrer Licht- und Farbkomposition an altmeisterliche Malerei erinnern und so gleichzeitig das sensible Bild aktueller Lebenswelten von Kindern und Heranwachsenden zeichnen und zudem durch ihre Intimität eine zeitlose Melancholie verkörpern. Dijkstra gibt dem zeitgenössischen Porträt eine neue Tiefe, denn sie ermöglicht dem Betrachter im wahrsten Sinne, sich in die Blicke und Haltungen der Porträtierten zu vertiefen, der Akt des Fotografierens spiegelt den des Fotografiert-Werdens.

Jury | Florian Ebener, Michael Hering, Beatrice Ruf, Inka Schube, Joachim Werren

Das Sprengel Museum Hannover präsentierte Rineke Dijkstra vom 27. Januar bis 6. Mai 2018 mit der Ausstellung „Figuren. Rineke Dijkstra und die Sammlung des Sprengel Museum Hannover”.
Hannah Collins (*1956, lebt in London): Life for Life (1990/2015)<br/><br/>Pigmentdruck auf Baumwollpapier. Blattmaß: 220 x 280 cm<br/>

Hannah Collins (2015)

Die Arbeiten der Künstlerin, Fotografin und Filmemacherin Hannah Collins beschäftigen sich mit der kollektiven Erfahrung von Gedächtnis, Geschichte und dem Alltäglichen. Sie wurde vielfach international ausgestellt und ist in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten. Hannah Collins lebt und arbeitet in London.

Aus dem Jurystatement:
„Die Künstlerin, Fotografin und Filmemacherin Hannah Collins arbeitet beständig und konsequent an der Erweiterung des Feldes der Fotografie und in jüngster Zeit vor allem des Films. In den 1980er-Jahren wurde sie mit ihren großformatigen Schwarz-Weiß-Fotografien von atmosphärischen Interieurs, Alltagsgegenständen und Landschaften bekannt.”

Jury | Ute Eskildsen, Simon Groom, Bartomeu Marí, Inka Schube, Joachim Werren

Das Sprengel Museum Hannover präsentierte Hannah Collins vom 7. März bis 14. Juni 2015 mit der Ausstellung „Hannah Collins”.
Porträt Boris Mikhailov bei der Ausstellungseröffnung

Boris Mikhailov (2013)

Mit Boris Mikhailov ehrte die Stiftung Niedersachsen 2013 einen der herausragenden Fotografen der Gegenwart. Der 1938 in Kharkov, Ukraine, geborene Künstler gilt als Chronist der Geschichte seiner Heimat. In immer umfangreichen Bildzyklen widmet Mikhailov sich dem Alltag der sogenannten ‚kleinen Leute‘. Standen bis Ende der 1980er Jahre vor allem ihre Sehnsüchte und deren ideologischen Überformungen im Mittelpunkt, so dokumentiert Mikhailov seither den Verfall des sowjetischen Gemeinwesens und  in der Folge seine Neukonstruktion unter neuen, marktwirtschaftlichen Bedingungen. Die eigene Biografie und Person dient dabei häufig als Referenz: Der Akt des Fotografierens und die sich darin einschreibenden Machtverhältnisse werden ebenso reflektiert wie die sich seit Mitte der 1990er Jahre ändernde Perspektive des Künstlers: In der Folge eines DAAD-Stipendiums zog Boris Mikhailov mit seiner Frau Vita Mikhailov 1996 nach Berlin, nicht ohne sich bis heute immer wieder für längere Zeit in der Ukraine aufzuhalten. Das Pendeln zwischen Ost und West, die Erfahrung der Emigration und des Lebens in einer  fremden kulturellen Situation und Sprache schreiben sich seither in das Werk ein.

Jury | Monika Faber, Sandra Phillips, Inka Schube, Joachim Werren, Thomas Weski

Das Sprengel Museum Hannover präsentierte Boris Mikhailov vom 24. Februar bis 20. Mai 2013 mit der Ausstellung „Boris Mikhailov. Die Bücher. 1968 – 2012”.

Bahman Jalali (2011)

Jury | Geoffrey Batchen, Frits Gierstberg, Christine Frisinghelli, Inka Schube, Joachim Werren

Das Sprengel Museum Hannover präsentierte Bahman Jalali vom 29. Mai bis 26. September 2011 mit der Ausstellung „Bahman Jalali”.

Helen Levitt (2008)

Jury | Ludger Derenthal, Emma Dexter, Inka Schube, Hripsime Visser, Dominik von König

Das Sprengel Museum Hannover präsentierte Helen Levitt vom 10. Februar bis 25. Mai 2008 mit der Ausstellung „Helen Levitt”.

Martha Rosler (2005)

Jury | Sabine Breitwieser, Kate Bush, Thomas Seelig, Inka Schube, Dominik von König

Das Sprengel Museum Hannover präsentierte Martha Rosler vom 30. Januar bis 16. Mai 2005 mit der Ausstellung „Martha Rosler. If not now, when?”.

Sophie Calle (2002)

Jury | Christine Frisinghelli, Yuko Hasegawa, Inka Schube, Dominik von König, Thomas Weski

Das Sprengel Museum Hannover präsentierte Sophie Calle vom 30. Juni bis 22. September 2002 mit der Ausstellung „Sophie Calle”.

John Baldessari (1999)

Jury | Ute Eskildsen, Mark Haworth-Booth, Urs Stahel, Dominik von König, Thomas Weski

Das Sprengel Museum Hannover präsentierte John Baldessari vom 26. September 1999 bis 2. Januar 2000 mit der Ausstellung „Baldessari. While something is happening here, something else is happening there. Works 1988 – 1999”.

Thomas Struth (1997)

Jury | Jean-François Chevrier, Kasper König, Jeremy Millar, Dominik von König, Thomas Weski

Das Sprengel Museum Hannover präsentierte Thomas Struth vom 14. Dezember 1997 bis 22. Februar 1998 mit der Ausstellung „Thomas Struth. Portraits”.

Robert Adams (1994)

Jury | Christine Frisinghelli, Peter Galassi, Martin Heller, Dominik von König, Thomas Weski

Das Sprengel Museum Hannover präsentierte Robert Adams vom 24. September bis 19. November 1995 mit der Ausstellung „Robert Adams. What we bought: the new world”.

Bei Fragen zum Spectrum-Preis wenden Sie sich bitte an:

Porträt von Amke Wollers
Amke Wollers
Kunst & Museen