Symbolbild Presse: Schreibmaschine mit eingelegtem Blatt Papier auf dem News getippt steht.

Ehrung für junge Dramatiker*innen: Amina Hassan, [Selma] Kay Matter, Esther Vorwerk und Anna Zrenner erhalten SchreibZeit-Stipendien der Stiftung Niedersachsen

Hannover, 23. Januar 2025

SchreibZeit-Stipendien 2025 mit dem Schwerpunkt „Szenisches Schreiben”

Die vier jungen Dramatiker*innen Amina Hassan, [Selma] Kay Matter, Esther Vorwerk und Anna Zrenner erhalten die von der Stiftung Niedersachsen vergebenen SchreibZeit-Stipendien 2025. Die viermonatigen Arbeitsstipendien sind mit je 9.000 Euro dotiert. Zusätzlich erhalten die Stipendiat*innen individuelle Unterstützung durch selbstgewählte Mentor*innen und sind zu Netzwerk- und Austauschtreffen in die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel eingeladen. Auf Wunsch besteht die Möglichkeit einer Residenz im Gästehaus der Bundesakademie in Wolfenbüttel, im Künstlerhaus Körtzinger in Schnega oder auf dem Hermannshof in Springe/Eldagsen.

Die SchreibZeit-Stipendien wurden von einer Fachjury vergeben, der Nora Khuon (Leitende Dramaturgin am Schauspiel Hannover), Jens Hillje (Künstlerischer Leiter Sophiensæle, Berlin) und Luzie Kasnitz (Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift BELLA triste) angehörten. Sie wählten die Stipendiat*innen aus Vorschlägen der vier Kurator*innen des Förderjahres „Szenisches Schreiben”, John von Düffel, Olivia Wenzel, Enis Maci und Dorothea Lautenschläger, aus.

Die Stiftung Niedersachsen fördert mit SchreibZeit gezielt diverse literarische Stimmen und Gattungen, die die Geschichten einer sich wandelnden Gesellschaft erzählen. Nach Interkultureller Literatur, Lyrik im digitalen Zeitalter und Graphic Novel liegt der Förderschwerpunkt 2025 auf Szenischem Schreiben. Das Förderprogramm wird durch den Hanser-Verleger Jo Lendle begleitet. Zum Abschluss eines jeden Jahrgangs werden die Stipendiat*innen und ihre Arbeiten in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt.

Kurzbiografien der Stipendiat*innen 2025:

Amina Hassan
Amina Hassan wurde in Bad Karlshafen geboren und ist zwischen Göttingen und Beirut aufgewachsen. An der American University of Beirut studierte sie Englisch, Kreatives Schreiben und Philosophie, arbeitete als freiberufliche Übersetzerin, und nahm am Youthful Cities-Programme teil, einer Schreibresidenz zwischen Beirut und Coventry. Momentan studiert sie Szenisches Schreiben an der Universität der Künste in Berlin und ist seit neuestem Co-Lektorin für die Rubrik Theater des Beiruter Literaturmagazins Rusted Radishes
Das Stück Splits/kin, das in Zusammenarbeit mit Milia Ayache entstanden ist, befragt vor dem Hintergrund der libanesischen Massenaufstände im Oktober 2019 konfessionelle Loyalitäten, zerrüttete Wohlstandsfantasien, und Väter, die ihre Fernsehsessel scheinbar nicht verlassen können. Splits/kin ist 2022 in The New England Review erschienen. 2024 wurde das Stück skills and dreams von Amina Hassan und Lili Roesing in Kooperation mit Traummaschine Inc. am Pathos München uraufgeführt. Zuletzt waren Texte von Amina Hassan in Werkstattinszenierungen an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, der Schaubude Berlin und in szenischer Lesung am Schauspiel Leipzig zu sehen. 
Amina Hassan wird das Stipendium nutzen, um an ihrem Stück The Doghouse zu arbeiten.

[Selma] Kay Matter
[Selma] Kay Matter ist Autor*in und Theatermacher*in. Er studierte Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin und Literatur, Theater und Philosophie an der Universität Hildesheim. Zuletzt waren seine Stücke am Berliner Ensemble und am Schauspielhaus Bochum zu sehen. Matters Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Hans-Gratzer-Preis und dem Nestroy-Theaterpreis. 2023 erschien das Stück Grelle Tage in der Buchreihe Suhrkamp Theater. 2024 war Matter Stipendiat*in des Internationalen Forums beim Berliner Theatertreffen und wurde mit Grelle Tage zum Theaterwelt Festival in Mexiko-Stadt eingeladen. Im Herbst 2024 erschien das Essay-Roman-Debüt Muskeln aus Plastik bei Hanser Berlin. 
[Selma] Kay Matter wird das Stipendium nutzen, um an seinem Stückentwurf Stützliwösch Supertrans zu arbeiten.

Esther Vorwerk
Esther Vorwerk setzt sich mit Körpern, Körpergedächtnis, Erinnerung, Traumata und Trauma-Weitergabe auseinander. Sie tut dies schreibend in literarischen, lyrischen und szenischen Texten, Installationen, Performances und Workshops. Allein oder in den Kollektiven weather forecast, Studio for Feelings und Gewaltfreie Television. Mit und ohne Figuren. Unter anderem am Kunstpunkt Berlin, im Kunstmuseum Luzern, am Ballhaus Ost, im Heimathafen Neukölln, an der Hebrew University Jerusalem, am Theater Laboratorium in Oldenburg, der Kaserne Basel, dem Gitter Magazin und in Residenz in der 2727 California Street in Berkeley sowie mit flausen+ am Theaterlabor in Bielefeld. 
Zurzeit arbeitet sie an einem Theaterstück über Diskriminierungsstrukturen und deren Wirkmechanismen im Kontext von Queerness und Krankheit. Außerdem schreibt sie mit einer Drehbuchförderung der Film- und Medienstiftung NRW einen Stop-Motion animierten Langfilm über KI, Bewusstsein und Neurodivergenz. Für die Entwicklung ihres ersten Romans wurde sie mit dem Ludwig-Harig-Stipendium ausgezeichnet. Sie studierte Schauspiel am Mozarteum Salzburg und absolvierte den Master Literarisches Schreiben an der Hochschule der Künste Bern. 
Esther Vorwerk wird das Stipendium nutzen, um an verschiedenen aktuellen Projekten zu arbeiten.

Anna Zrenner
Anna Zrenner ist Regisseurin und Autorin. Sie studierte Philosophie und Literaturwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Im Anschluss war sie zwei Spielzeiten als Regieassistentin an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz tätig, wo sie u. a. mit Florentina Holzinger, René Pollesch, Enis Maci und Gob Squad arbeitete. Im Juli 2023 wurde in der Videothek der Volksbühne ihr Stück SAD GIRLS uraufgeführt, dessen Text sie in Zusammenarbeit mit Paul Hirsch und der Schauspielerin Ann Göbel entwickelte. 2024 hatte ihr erster Kurzspielfilm Homegirl auf dem Re:Frame Debut Festival in Wien Premiere. Seit Oktober 2024 studiert sie Regie an der Filmuniversität Konrad Wolf und ist nebenbei als künstlerische Mitarbeiterin für Theaterproduktionen tätig.
Anna Zrenner wird das Stipendium nutzen, um an ihrem Stück Twisted World zu arbeiten.

Weitere Informationen zum Förderprogramm SchreibZeit finden Sie unter 
www.schreibzeit-niedersachsen.de

Seit 1987 engagiert sich die Stiftung Niedersachsen für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung im ganzen Land. Als Landeskulturstiftung stärkt sie durch die Förderung gemeinnütziger Projekte die Vielfalt der Kultur in Niedersachsen und trägt zur Profilierung des Kulturstandortes bei. Pro Jahr fördert die Stiftung rund 200 Projekte und ist zudem selbst operativ mit Förderprogrammen tätig.

Download Pressefotos der Stipendiat*innen – Bitte beachten Sie die Hinweise in den Dateiinformationen.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Porträt von Katharina Nitsch
Katharina Nitsch
Presse und Kommunikation