Impression der Produktion „Mond. Eine Wandertheaterkomödie” des Jahrmarkttheaters in Bostelwiebeck, 2022

Förderprogramm 
Vital Village

Mit Vital Village unterstützen wir Dörfer und Kleinstädte in Niedersachsen bei der Revitalisierung ihrer Kommune durch Kultur. Erfahren Sie mehr über das Förderprogramm.

Fördermöglichkeiten auf einen Blick

Das Förderprogramm befindet sich in der Förderphase. Anträge sind zurzeit nicht möglich
Nicht überall in Europa, aber doch in weiten Teilen ist Leerstand auf dem Dorf, sind die Schließung von Schulen, Geschäften und Poststellen, Kneipen und selbst Kirchen sichtbare Zeichen nachlassender Vitalität.
Aus der Publikation Vital Village, 2017

Mehr innovative Kultur von allen für alle

Vital Village ist unser Förderprogramm für den ländlichen Raum in Niedersachsen. Wir unterstützen Dörfer und Kleinstädte außerhalb der Metropolen dabei, sich durch Kultur zukunftsfähig aufzustellen und das Leben vor Ort positiv zu gestalten. Frei nach dem Motto „Mehr innovative Kultur von allen für alle“ sollen Kulturorte und Kulturangebote strategisch entwickelt und Einwohner*innen ermutigt werden, als partizipative Akteur*innen an deren Ausgestaltung mitzuwirken. Dazu fördern wir in sieben gemeinnützigen Kulturinstitutionen und Gemeinden einen zweijährigen Entwicklungsprozess mit jeweils 30.000 Euro und unterstützen durch Beratungs- und Vernetzungsangebote.

Im Zentrum der Förderung steht der kulturelle Ankerpunkt

Die geförderten Kulturinstitutionen und Gemeinden werden zum kulturellen Ankerpunkt und schieben einen Kulturentwicklungsprozess vor Ort an. In den zwei Förderjahren fungieren sie als Ansprechpartnerin für andere Kulturinitiativen, vernetzen und befördern bürgerschaftliches Engagement. Sie organisieren Fortbildungen, stellen Räume zur Verfügung und begleiten kulturelle Aktivitäten.

Wie kann die Förderung in Höhe von 30.000 Euro verwendet werden?

Für die Netzwerkarbeit des kulturellen Ankerpunktes können 15.000 Euro der Gesamtsumme für Personalkosten verwendet werden.
8.000 Euro stehen für zusätzliche Angebote zur Kulturentwicklungsplanung, für Kulturprojekte, für Fortbildungen oder Beratung oder eine digitale Bühne zur Verfügung. Die Antragsteller*innen können wählen, wie sie die Mittel verwenden möchten:
  • Für eine weiterführende Kulturentwicklungsplanung kooperieren wir mit der Akademie des Wandels und dem Landesverband Soziokultur. Die Akademie des Wandels hat in drei Dörfern im Deister (Höhenzug südlich von Hannover) mit viel ehrenamtlichem Engagement unzählige Projekte realisiert und gibt ihr Wissen in Form von Zukunfts- und Ideenwerkstätten sowie Beratung weiter. Der Landesverband Soziokultur steht außerdem mit kostenlosen Beratungsangeboten und Fortbildungen zur Verfügung.
  • Fortbildungen zum Veranstaltungsmanagement und zur Antragsberatung können beim Landesverband Soziokultur, beim Netzwerk Kultur & Heimat aus Hildesheim oder der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel wahrgenommen werden.
  • Wir bieten die Möglichkeit, eine digitale Kulturbühne langfristig zu installieren. In Kooperation mit Cluster Projekte aus Hildesheim umfasst  dies die technische Einrichtung eines Veranstaltungsortes, das digitale Streamingangebot für die Kulturveranstaltungen sowie die begleitende Moderation.
Eine vom Ankerpunkt zu bildende Jury aus Vertreter*innen aus der örtlichen Politik, Verwaltung und Kultur entscheidet über die Vergabe von 500 Euro bis 2.500 Euro pro Projekt. Die Regeln für die Vergabe werden vor Ort bestimmt.
Innovative, ungewöhnliche und neuartige Kulturprojekte und -veranstaltungen sollen ausgewählt und gefördert werden. Hier sollen gezielt Formate entwickelt werden, die das Kulturangebot vor Ort ergänzen. Die Projekte Dritter können von allen Menschen vor Ort organisiert und durchgeführt werden. Ob Einzelkünstlerin, freiwillige Feuerwehr, Kirchenvorstand oder Hip-Hop Band, alle können ohne Berücksichtigung der Rechtsform ausgewählt werden.
2.000 Euro können vom Ankerpunkt für Overheadkosten wie Technik oder Catering genutzt werden.

Das sind die sieben geförderten Gemeinden und Kulturinstitutionen

52 Dörfer, Kleinstädte und Gemeinden hatten sich um eine Förderung im Programm Vital Village beworben. Von der Jury wurden im Oktober 2023 das Kulturzentrum Alte Polizei in Stadthagen, die Förderunion für Kunst und Kultur in Meppen, der Kulturverein Platenlaase in Jameln/Wendland, der ehrenhafter Verein in Herzberg am Harz, die Samtgemeinde Dahlenburg im Landkreis Lüneburg, die Gemeinde Wurster Nordseeküste im Landkreis Cuxhaven und der Verein Bürgerhaus Jemgum im Landkreis Leer ausgewählt.
Die enorme Resonanz auf das Programm zeigt einerseits den immensen Bedarf an Kulturförderung und Beratung in ländlichen Räumen und andererseits das vielfältige Engagement und den Willen der Menschen vor Ort, Veränderung gemeinsam zu gestalten.
Daniela Koß, Programmleitung Vital Village
 Im Oktober 2022 starteten die Sanierungsarbeiten in dem denkmalgeschützten Haus, das künftig das Bürgerhaus Jemgum beheimaten wird (Hintergrund). Vorstandsmitglieder des Vereins und Mitglieder des Gemeinderats zeigten ihre Freude. Inzwischen steht die Kernsanierung vor dem Abschluss, im Haus wird in 2024 die inhaltliche Arbeit beginnen.

Bürgerhaus Jemgum e. V., Rheiderland, Landkreis Leer, Ostfriesland

Der Verein Bürgerhaus Jemgum e. V. wurde im Januar 2018 gegründet. Er setzt sich für die Stärkung des sozialen Miteinanders im Dorf und der Gemeinde Jemgum ein. Die finanzschwache Gemeinde, zwischen Ems und Dollart, ist geprägt durch den wirtschaftlichen und demografischen Wandel. Dieser zeigt sich insbesondere im Niedergang kleinerer Betriebe und Geschäfte, einer hohen Anzahl an Leerständen im Ortskern und der Abwanderung junger Menschen. Es gibt kaum noch kulturelle Angebote. Mit dem Verein Bürgerhaus Jemgum arbeiten die Bürger*innen nun selbst an Lösungen. Der Verein will bürgerschaftliches Engagement unterstützen und die kulturelle Teilhabe stärken. Die neuen Räumlichkeiten des Bürgerhauses sollen als Treffpunkt und zur Vernetzung und Beratung unterschiedlichster Akteur*innen genutzt werden. Gemeinsam soll ein systematisch angelegter Prozess einer Kulturentwicklungsplanung begonnen werden.
Live-Hörspiel „Die Möwe Jytte und der kleine Seehund Felix“ am Leuchtturm der Gemeinde Wurster Nordseeküste

Gemeinde Wurster Nordseeküste, Landkreis Cuxhaven

In der 182 Quadratkilometer großen Flächengemeinde Wurster Nordseeküste zwischen Bremerhaven und Cuxhaven leben 17.500 Einwohner*innen verteilt auf 13 Ortschaften. Von 2020 bis 2022 konnte die Gemeinde durch das partizipative Projekt „Zukunft Ahoi!“ im Förderprogramm „Zukunftsräume Niedersachsen“ bereits erste Impulse setzen. Durch Mikroprojekte, eine Zukunftskonferenz, Zukunftswerkstätten und mobile Formate wurde das gemeinschaftliche Leben gestärkt. Insgesamt konnte mit dem Projekt ein Netzwerk zu Vereinen, Bildungsinstitutionen und weiteren regionalen und überregionalen Akteur*innen aufgebaut werden. Dieser Weg wird nun weiter beschritten. Im Bahnhofsgebäude in Nordholz entsteht ein neuer soziokultureller Treffpunkt. Hier sowie mobil und dezentral sind weitere Mikroprojekte und spartenorientierte Bildungsangebote geplant. Das Projektteam plant Schreibwerkstätten, Artist-in-residence-Projekte, Bandwettbewerbe und kunstpädagogische Projekte in Verbindung mit Nachhaltigkeitsaspekten. Im Zentrum wird aber ein teilhabeorientierter Kulturentwicklungsplan stehen.
Samtgemeinde Dahlenburg: Brunen am Markt und im Hintergund ein Fachwerkhaus

Samtgemeinde Dahlenburg, Landkreis Lüneburg

Die Samtgemeinde Dahlenburg im Landkreis Lüneburg ist dünn besiedelt. Auf 156 Quadratkilometern leben in 42 Dörfern rund 6.200 Einwohner*innen. Die finanzschwache Gemeinde ist nicht in der Lage, Vereine, Institutionen und Kultur ausreichend kommunal zu fördern. Kulturelles und soziales Engagement ist abhängig von vielen ehrenamtlich Tätigen. Die  Samtgemeinde konnte bereits gute Erfahrungen mit verschiedenen Beteiligungsprozessen, wie der Gründung eines Jugendbeirates und der Durchführung von Zukunftswerkstätten, sammeln.  Daran anknüpfend wird die Förderung im Rahmen von Vital Village nun genutzt, um zusammen mit dem Kunstraum Tosterglope e. V. und Hofleben e. V. sowie in der Region bereits aktiven Vereinen und Institutionen, Handlungs- und Erfahrungsräume zu erweitern, gesellschaftliche Veränderungen zu diskutieren und sich für demokratische Werte und gesellschaftlichen Zusammenhalt einzusetzen. Vielfalt und Toleranz sind Werte, mit denen sich die Gemeinde besonders verbindet. Daher sollen zukünftig insbesondere auch Bürger*innen mit den Angeboten erreicht werden, die traditionell keine öffentliche Stimme haben.
Gruppenbild des weiblichen Leitungsteams des ehrenhafter Verein in Herzberg (Harz)

ehrenhafter Verein e. V., Südharz, Herzberg am Harz, Landkreis Göttingen

Herzberg am Harz ist mit knapp 13.000 Einwohner*innen eine kleine Stadt im niedersächsischen Südharz. Es gehören die Dörfer Pöhlde, Scharzfeld, Sieber und Lonau dazu. Die Region ist von einer hohen Arbeitslosigkeit, starkem Bevölkerungsrückgang und zunehmender Überalterung geprägt. Der wachsende Leerstand in Stadt und Dörfern ist nicht zu übersehen. Auch das kulturelle Angebot ist begrenzt. Mithilfe von Vital Village als Motor für Veränderung schließen sich drei Veranstaltungsorte zusammen, um das kulturelle Geschehen der Region auf vielfältige Art aufleben zu lassen und Herzberg vitaler zu machen. Vertreten werden die Veranstaltungsorte von drei Frauen, deren Motto lautet: Miteinander statt Gegeneinander – Kooperation statt Konkurrenz. Der „Deutsche Kaiser“ in Herzberg, der „Harzer Hof“ in Scharzfeld und das „Paradies“ bei Sieber vereinen sich als Angelpunkt für Vielfalt, Demokratisierung und kulturelle Teilhabe.

Das „Paradies” soll eine Begegnungsstätte werden, in der Menschen selbst kulturelle Angebote entwickeln und sich einbringen können. Hier erhalten sie Mittel und Rückenwind für die Umsetzung eigener Ideen und der Realisierung eines vielfältigen Veranstaltungsprogramms. Mit dem „Harzer Hof und Kunstleben e. V.” soll Scharzfeld zu einer belebten Kulturstätte auf dem Land werden. Halbjährlich wird ein Spielplan mit 20 öffentlichen Vorstellungen, bestehend aus Eigenproduktionen, Gastspielen anderer Theater sowie Konzerten und Lesungen veröffentlicht.

Die Kulturstätte „Deutscher Kaiser“ in Herzberg am Harz wird zukünftig als Ort der Begegnung für regionale Musiker*innen, Tanzvereine, Theaterstücke oder für Sets lokaler DJs etabliert.
Kulturverein Platenlaase: Wendlandeinmaleins. Das Netzwerkreffen für Neu-, Alt- und Bald-Wendländer*innen

Kulturverein Platenlaase e. V., Wendland, Landkreis Lüchow-Dannenberg

Seit 40 Jahren sichert der Kulturverein Platenlaase die kulturelle Grundversorgung im Wendland. Der Kulturverein will sich zukünftig stärker mit den zahlreichen Kulturorten und Kulturschaffenden im Wendland vernetzen und eine gemeinsame Nutzung von Technik, Knowhow und Infrastrukturen organisieren. Durch die Förderung soll zudem die Kulturentwicklung vorangetrieben werden. Gemeinsam mit „Ein Ding der Möglichkeit e. V.“ soll ein offener Prozess im Landkreis initiiert werden, der die Menschen miteinander ins Gespräch bringt und ihre Wünsche nach wohnortnahen, dezentralen Kulturangeboten im Wendland zusammenträgt. Am Ende der ersten Projektphase sollen lokale Künstler*innen die Ergebnisse kreativ anschaulich aufbereiten und in Form von großformatiger Plakatkunst an öffentlichen Plätzen ausstellen. In der zweiten Phase des Projekts soll die Umsetzung ausgewählter Projektideen aus Phase 1 stattfinden.
Förderverein Kunst und Kultur in Meppen: Veranstaltung Butter bei die Fische 2021

Förderunion für Kunst und Kultur e. V., Meppen, Emsland

Meppen ist eine Mittelstadt im Emsland, bestehend aus 13 eingemeindeten Dörfern. Der Verein Förderunion für Kunst und Kultur e. V. ist an keinen festen Ort gebunden, sondern lebt durch die Vernetzung mit andere Kulturorten und -akteur*innen. Bei den Veranstaltungen liegt der Fokus auf Austausch und Partizipation. Der Verein will mit seinen Angeboten die Vielfalt der Gesellschaft im ländlichen Raum in der Öffentlichkeit abbilden. Er setzt sich für eine demokratische Gesellschaft ein und stellt auch unbequeme Themen zur Diskussion. Die Förderung wird genutzt, um über einen längeren Zeitraum mit Künstler*innen vor Ort Projekte zu entwickeln, die die lokale Bevölkerung in den Dörfern einbinden. Es soll u. a. ein für das Emsland angepasstes „artist(s) in residence“ Programm entwickelt werden. Außerdem sollen sowohl erprobte Austauschformate  weitergeführt als auch lokale Akteur*innen in ihren Aktivitäten gefördert, unterstützt und vernetzt werden.
Kulturzentrum Alte Polizei in Stadthagen: Ansicht des Gebäudes im Sonnenschein

Kulturzentrum Alte Polizei, Stadthagen, Schaumburg

Das Kulturzentrum Alte Polizei ist im mit ca. 22.000 Einwohner*innen kleinstädtischen Stadthagen im Landkreis Schaumburg beheimatet. Durch die Förderung kann das Team nun zukunftsorientiertes bürgerschaftliches Engagement an möglichst vielen Orten im dörflich geprägten Umland initiieren. Die umliegenden Samtgemeinden werden eingeladen, mit Unterstützung der Alten Polizei Aktivitäten zu planen und Konzepte für neue Orte zu entwickeln. Ziel ist es, gemeinsam moderne, nachhaltige und zukunftsfähige Kulturangebote zu entwickeln und auch explizit interkulturelle Gruppen anzusprechen. Es werden Grundlagen soziokultureller Arbeit wie z. B. Veranstaltungsmanagement und Antragswesen vermittelt und eine Kulturentwicklungsplanung jeweils vor Ort angestoßen. Hierbei wird die Gewinnung neuer Partner*innen, ehrenamtlich engagierter Menschen sowie eine Anbindung an die jeweilige lokale Gemeinde im Fokus stehen.

Die Vital Village-Jury

Matthias Heintz, Jahrgang 1964, verheiratet, zwei Söhne.
Dipl. Pädagoge und Systemischer Familientherapeut, seit 30 Jahren in der therapeutischen und Sozialen Arbeit tätig, seit 20 Jahren in der Lehre der Hochschule Magdeburg-Stendal an den Fakultäten für Kindheitswissenschaften, Kindheitspädagogik und Rehabilitationspsychologie.
Gründer der Kulturinitiative KulturuntermKirchturm in Gleichen von 2011 bis 2014. Seit 2014 im ehrenamtlichen Management des Kulturvereins Rittmarshausen e.V., verantwortlich für die Programme KulturohneGleichen und JazzohneGleichen. Seit 2021 Vorsitzender des Kulturvereins.
Dr. Beate Kegler ist freiberufliche Kulturwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim. Sie forscht, lehrt, berät und publiziert im Schwerpunkt zur gesellschaftsgestaltenden Bedeutung von Kulturarbeit in ländlichen Räumen. In ihrer Forschungsarbeit spielt die Begegnung mit Praxisakteur*innen als Expert*innen der Praxis eine zentrale Rolle, ebenso die Erfahrungen, die selbst in der Leitung soziokultureller Einrichtungen jenseits der Metropolen über viele Jahre erlangen durfte. Mit ihrer Familie lebt sie in einem 700-Seelen-Dorf nahe der ostfriesischen Nordseeküste.
Daniela Koß ist als Kulturwissenschaftlerin M.A. seit 2010 bei der Stiftung Niedersachsen tätig und verantwortlich für den Förderbereich Theater und Soziokultur. In ihrer Arbeit berät sie zahlreiche Akteur*innen und konzipiert und betreut innovative Förderprogramme. Dazu gehören sozioK_change, ein Programm, das Transformationsprozesse in der Soziokultur begleitet und auch das Festival Freier Theater „Best OFF“, das unter ihrer Leitung alle zwei Jahre die besten Inszenierungen der niedersächsischen Szene zeigt. Neben zahlreichen Vorträgen und Artikeln wurde 2015 unter ihrer Federführung das Handbuch Soziokultur und 2017 in Zusammenarbeit mit Prof. Wolfgang Schneider und Beate Kegler die Publikation über Entwicklungen in ländlichen Räumen Vital Village veröffentlicht. Sie ist Mitglied in diversen Jurys und unterrichtet zu den Themen Kulturfinanzierung und Changeprozesse.
Katja Schaefer-Andrae ist selbstständige Kulturpädagogin und Kulturmanagerin. Sie organisiert künstlerische und soziokulturelle Projekte auf dem Lande, meist an ungewöhnlichen Orten und zusammen mit der Kulturstation Bad Bevensen e.V. In ihrem Atelier auf einem alten Bauernhof in einem dörflichen Ortsteil der Kurstadt in der Lüneburger Heide bietet sie kunstvermittelnde Kurse und Workshops an. Sie ist Mitglied im Vorstand des Landesverbandes Soziokultur Niedersachsen, Landesdelegierte der BBK Gruppe Uelzen und engagiert sich besonders auf kommunaler Ebene interdisziplinär und kulturpolitisch.
Aishe Spalthoff studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis (BA) in Hildesheim und Porto (Portugal) sowie Agiles Projekt- und Transformationsmanagement (MBA) in Nürtingen. Neben ihrer künstlerisch praktischen Arbeit gestaltet sie Transformationsprozesse kultureller Einrichtungen (Zwei Eulen – Büro für Kulturkonzepte). Mit der Künstler*innengruppe Syndikat Gefährliche Liebschaften findet sie Geschichten ländlicher Räume, die zum Perspektivwechsel einladen und verborgene Verflechtungen sichtbar machen. Als Regisseurin, Produktionsleitung und Performerin realisiert sie Theaterprojekte und leitet Workshops (u. a. mit James & Priscilla).

Wie geht es für die geförderten Gemeinden und Kulturinstitutionen nach der Zusage weiter?

Die soziokulturellen Einrichtungen entwickeln mit Hilfe der Berater*innen des Landesverbands Soziokultur ein Handlungskonzept, das Ziele und erste Maßnahmen beschreibt. Dazu gehören eine Bestandsaufnahme des Ist-Zustands, die Entwicklung der Inhalte und Ziele für die kommenden zwei Jahre, ein konkreter Plan für die vorgesehenen Schritte, die Ausgestaltung der Ankerpunktfunktion sowie die Entwicklung für die Mittelvergabe an Projekte Dritter und die Definition von Indikatoren für die abschließende Selbstevaluation. Dann geht es an die Umsetzung. Diese Phase kann bis zu zwei Jahre dauern und wird von uns unterstützt. Gemeinsam mit dem Landesverband Soziokultur bieten wir während der Umsetzungsphase Austauschtreffen und Weiterbildungsmaßnahmen an. Nach einem Jahr ist ein Zwischenbericht bei der Stiftung Niedersachsen einzureichen und nach Beendigung des Prozesses wird eine Selbstevaluation durchgeführt, das Projekt abgerechnet und ein Abschlussbericht erstellt.

Welche weiteren Teilnahmebedingungen sind vorgesehen?

Die Teilnehmer*innen sind bereit, die aktuelle Situation kritisch zu hinterfragen und haben den Willen, Veränderungen gemeinsam mit der Community vor Ort zu initiieren. In der Einrichtung sind möglichst zwei Personen für den Prozess verantwortlich. Sie nehmen an den angebotenen Austauschtreffen, Fortbildungen und Abschlussveranstaltungen teil.

Als Berater*innen des Landesverbands Soziokultur begleiten das Förderprogramm

Chris Mielke
Klaus Terbrack
Christina Peters
Daniel van Lengen
Andrea Hing

Unsere Kooperationspartner

Logo Landesverband Soziokultur Niedersachsen
Landesverband Soziokultur Niedersachsen
https://soziokultur-niedersachsen.de
Logo Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel
Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel
www.bundesakademie.de
Logo Cluster Projekte
Logo Projektbüro Kulturregion Hildesheim
Projektbüro Kulturregion Hildesheim
https://kulturregion-hildesheim.de
Logo Netzwerk Kultur & Heimat Hildesheimer Land
Netzwerk Kultur & Heimat Hildesheimer Land
www.netzwerk-kultur-heimat.de
Logo Akademie des Wandels
Akademie des Wandels
www.akademiedeswandels.de

Bei Fragen zur Förderprogramm Vital Village wenden Sie sich bitte an:

Porträt von Daniela Koß
Daniela Koß
Soziokultur, Theater & Tanz