Königsberger Straße

Freilichtmuseum am Kiekeberg

Aufsicht Visualisierung Königsberger Straße im Freilichtmuseum am Kiekeberg | © Frenzel und Frenzel

Über zwölf Millionen Flüchtlinge, Vertriebene und Evakuierte, dazu circa zehn Millionen ehemalige Zwangs­arbeiter gab es in West-Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Landkreis Harburg, in dem das Frei­lichtmuseum am Kiekeberg liegt, ist eine Musterregion für die ganze Bundesrepublik, da er überproportional viele Menschen aufnahm. Wohnten hier 1939 noch 62.602 Menschen, waren es zehn Jahre später bereits 124.397.

Mit der „Königsberger Straße“ holt das Freilichtmuseum am Kiekeberg die Nachkriegszeit und die ersten Jahrzehnte der jungen Bundesrepublik (1949 bis 1970) ins Museum. Es entsteht ein Straßenzug mit sechs Gebäuden – einschließlich Gärten, Straßenlaternen, Litfaßsäule und Telefonzelle.
Das Museum wählte regionaltypische Gebäude mit aussagekräftigen Geschichten aus, die in gleicher Weise für die gesamtdeutsche Entwicklung stehen:

  • eine Tankstelle mit angeschlossener Werkstatt,
  • eine Ladenzeile mit modernen Geschäften,
  • ein Doppelhaus und ein Siedlungshaus, selbst aufgebaut durch Flüchtlinge, Vertriebene und Ausgebombte,
  • einen Aussiedlerhof, ein landwirtschaftlicher Betrieb mit hohem Technisierungsgrad außerhalb des Dorfes,
  • ein Fertighaus als neuer Bautyp, das die Vorstellungen vom modernen Leben zeigt.

Die Bauzeit ist auf sechs Jahre angelegt, das Finanzvolumen beträgt 6,14 Millionen Euro und wird von einem größeren Fördererkreis getragen. Nach jahrelanger wissenschaftlicher Vorbereitung erfolgte am 15. Juni 2018 der erste Spatenstich.

Translozierung Flüchtlingssiedlungshaus im Februar 2021

Förderpartner
Stiftung Freilichtmuseum am Kiekeberg

Am Kiekeberg 1

21224 Rosengarten-Ehestorf