Autor*innenförderung

Förderung 1993 bis 2008

Das Autor*innen-Förderungsprogramm der Stiftung Niedersachsen wurde in Zusammenarbeit mit der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel von 1993 bis 2008 jährlich durchgeführt. Jeweils vier Schriftsteller*innen erhielten ein Stipendium in Höhe von je 9.000 Euro. Drei Begleitkolloquien in Wolfenbüttel boten den Stipendiat*innen die Möglichkeit zum Dialog miteinander, mit eingeladenen Literaturwissenschaftler*innen und -kritiker*innen und mit Persönlichkeiten aus anderen wissenschaftlichen und künstlerischen Fachbereichen. Das Programm unterstützte die Stipendiat*innen bei ihrer literarischen Arbeit, wollte aber auch zur Profilschärfung von Wolfenbüttel als Ort der zeitgenössischen Literatur beitragen.

 

Das Programm wurde im Turnus „Prosa”, „Lyrik”, „Essay” ausgeschrieben. Über die Vergabe der Stipendien entschied jeweils eine hochrangig besetzte Jury. Mentor des Vorhabens war bis 2008 der Schriftsteller und Kritiker Dr. Hugo Dittberner. Zu den ca. 60 Juroren und Literaturwissenschaftlern des Programms gehörten u.a. Heinz Ludwig Arnold, Ursula Krechel, Rüdiger Safranski, Joachim Sartorius, Hans Joachim Schädlich, Ingo Schulze und Peter Waterhouse.

 

Das Programm hat ein weites Netzwerk deutschsprachiger Autoren geknüpft, die auch nach ihrem Stipendiumsjahr Kontakt zur Stiftung und zu den Institutionen in Wolfenbüttel halten. Zu den bekanntesten der 64 geförderten Autoren zählen Marcel Beyer, Julia Franck, Durs Grünbein, Norbert Hummelt, Marion Poschmann und Lutz Seiler. 

 

Die Förderjahre 1993, 1994 und 1995 sind in einer Schriftenreihe dokumentiert. 

 

Die folgenden Jahrgänge wurden in zwei Teilbänden vorgestellt, in denen Texte der Stipendiaten, ausgewählte Vorträge und „Wolfenbüttler Splitter” aus den Gesprächen und Veranstaltungen enthalten sind. Der erste Band dokumentiert die Jahre 1996 - 98; Band II die Stipendienzeiten 1999 - 2001.

Themen der ersten Anthologie der „Wolfenbüttler Lehrstücke I” waren:

 

• Prosa: „Kunst ist Übertreibung”
  (Stipendiaten: Hella Eckert, Ingeborg Harms, Stefanie Menzinger und Sabine Peters), 

• Lyrik: „Vers und Formel”
  (Stipendiaten: Dorothea Grünzweig, Norbert Hummelt, Tom Pohlmann und Ernest Wichner) 

• Essay: „Das Bild ist voll”
  (Stipendiaten: Bernd Cailloux, Michael Maar, Wolfgang Pauser und Bruno Steiger)

 

Der zweite Band „Wolfenbüttler Lehrstücke II” setzte folgende Schwerpunkte:

 

• Prosa: „Ortstermine in der Erzählung”
  (Stipendiaten: Katrin Dorn, Ulrike Draesner, Julia Franck und Tim Staffel)

• Lyrik ”Mehr als ein Gedicht”
  (Stipendiaten: Katharina Höcker, Lutz Seiler, Farhad Showghi und Ulf Stolterfoht) 

• Essay „Unsere Schnelligkeit”
  (Stipendiaten: Eske Bockelmann, Jürgen Große, Judith Neschma Klein und Marion Titze)