Nachhaltigkeitspreis

Die Stiftung Niedersachsen hat im Februar 2022 fünf Preise für innovative Nachhaltigkeitsstrategien vergeben. Der Preis wurde einmalig vergeben. Ziel war es, einen Überblick zu bekommen, inwieweit das Thema Nachhaltigkeit in den Kulturinstitutionen Niedersachsens bereits mitgedacht wird, um eine gezielte Fördermaßnahme zu entwickeln. Daraus ist nun der Nachhaltigkeitsfonds NOW! entstanden.
 

 

Die Preisträger*innen

Für ihr nachhaltiges Engagement wurden die Kunsthalle Wilhelmshaven, die Zeitschrift für junge Literatur BELLA triste, das Orchester im Treppenhaus, der Pavillon Hannover gemeinsam mit der theaterwerkstatt hannover und die Theatergruppe Das letzte Kleinod ausgezeichnet. Sie erhielten jeweils 3.000 EUR.

Zeitschrift für junge Literatur BELLA triste (Hildesheim)

© Bella triste

Das Redaktionsteam signalisiert in seinem Nachhaltigkeitskonzept, immer auf der Suche nach neuen Methoden und Lösungen zu sein, um die Zeitschrift klimaneutral herzustellen und vertreiben zu können. Neben ressourcenschonenden Arbeitsabläufen, der Beschaffung von Material sowie bei allen Fragen der Mobilität achten die Mitglieder des Teams auf Nachhaltigkeit. Darüber hinaus beziehen sie Merchandise-Artikel, die das Fair Wear Siegel tragen und wählen ihre Kooperationspartner unter nachhaltigen Gesichtspunkten aus. In der und durch die Zeitschrift selbst wird sichtbar, dass Kultur eine Querschnittsthematik ist, die durchaus Einfluss auf verschiedene Dimensionen der Nachhaltigkeit und die Sensibilisierung der Gesellschaft hat.

Website Bella triste

Kunsthalle Wilhelmshaven (Wilhelmshaven)

Kunsthalle Wilhelmshaven | Ausstellung „THROUGH A FOREST WILDERNESS – Aktionen im Wald. Performance, Konzeptkunst, Events. 1960 – ∞“ | © Lars Wohlnick

Im Vergleich zu anderen Kultureinrichtungen wird dem Thema Nachhaltigkeit in der Kunsthalle Wilhelmshaven eine größere Bedeutung in den organisatorischen Prozessen, aber auch in den künstlerischen Inhalten beigemessen. In den großen Ausstellungen zu Wald, Meer und Wasser der letzten drei Jahre wurden Kooperationen mit u. a. der Nationalparkverwaltung Wattenmeer, Fridays for Future, grün und bunt und dem Institut für Vogelforschung eingegangen. Die eingereichte Nachhaltigkeitsstrategie vermittelt eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema in allen Arbeitsbereichen. 

Website Kunsthalle Wilhelmshaven

Orchester im Treppenhaus (Hannover)

Das Orchester im Treppenhaus hat ein überzeugendes Nachhaltigkeitskonzept vorgelegt, das neben den ökologischen und ökonomischen Faktoren auch eine soziale Strategie beinhaltet. Darüber hinaus beschäftigt sich das Orchester auch inhaltlich mit umwelt-, sozial- und gesellschaftskritischen Themen in den eigenen Projekten (wie zum Beispiel im Projekt „Verkehrt” oder in den „Notfallkonzerten”) und sensibilisiert nicht zuletzt damit die Musik- und Kulturszene.

Website Orchester im Treppenhaus

Soziokulturelles Zentrum Pavillon Hannover und Theaterwerkstatt (Hannover)

Kulturzentrum Pavillon mit Solaranlage | © Thomas Langreder

Der Pavillon Hannover verfolgt schon seit Jahren eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie. Dieses zeigt sich an vielen Stellen, wie den auf dem Dach installierten Sonnenkollektoren, der energetischen Sanierung des Gebäudes von 2013, der Vermeidung von Plastik oder der Wiederverwertung von Bühnenbildern. Die unzähligen kleinen Maßnahmen im Bereich Ökologie und Soziales ergeben im Bezug auf die Nachhaltigkeit ein großes Ganzes!

Website Pavillon Hannover

Theatergruppe Das Letzte Kleinod (Geestenseth)

Das Letzte Kleinod | Ozeanblauer Zug mit E-Lok | © Das Letzte Kleinod

Das Letzte Kleinod setzt sich seit seiner Gründung 1991 thematisch u. a. mit dem Umweltschutz, den Ozeanen und dem Klima auseinander. Es entstanden mehrere dokumentarische Theaterstücke über Forschungsexpeditionen. Aktuell arbeitet das Theater zu den Themen Energiegewinnung, Braunkohletagebau und Atomenergie. Zusätzlich zu der inhaltlichen Auseinandersetzung hat das Theater ein umfangreiches Nachhaltigkeitskonzept mit Fokus auf nachhaltige Mobilität, Energiegewinnung und Upcycling vorgelegt.

Website Das Letzte Kleinod

Ansprechpartnerin
Daniela Koß
Referentin Theater, Tanz und Soziokultur