Center for World Music

Das Center for World Music (CWM) ist ein Kompetenzzentrum der Musikethnologie mit internationaler Ausstrahlung und einem großen regionalen Engagement. Es besteht seit 2009 an der Stiftung Universität Hildesheim. Das CWM leistet grundlegende musikethnologische Forschung mit einem Schwerpunkt auf Westafrika, Zentralasien und Lateinamerika und ist in ein weltweites universitäres Netzwerk eingebunden. Die dortige umfangreiche musikethnologische Sammlung an Tonträgern, Instrumenten und Dokumenten, bietet eine herausragende Grundlage für Forschung und Studium. Hauptbestandteil der Sammlung ist das von der Stiftung Niedersachsen als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellte „Music of Man Archive” des Sammlers Wolfgang Laade.
Internationaler Fachbeirat
Das Center for World Music (CWM) der Universität Hildesheim arbeitet mit dem Europäischen Zentrum für Jüdische Musik (EZJM) der Hochschule für Musik, Theater und Medien (HMTMH) zusammen. Ein internationaler Fachbeirat berät die Einrichtungen. Dem „International Advisory Board“ gehören Experten aus den Bereichen Jüdische Musikstudien, Musik und Archiv und Angewandte Musikethnologie an:
- Prof. Dr. Philip V. Bohlman
(University of Chicago, USA, HMTMH) - Prof. Dr. Salwa El-Shawan Castelo-Branco
(New University of Lisbon, Portugal) - Prof. Dr. Denis Laborde
(EHESS Paris, Frankreich) - Prof. Dr. Dan Lundberg
(Stockholm University, Schweden) - Prof. Dr. Svanibor Pettan
(University of Ljubljana, Slovenien)
- Prof. Dr. Tina K. Ramnarine
(Royal Holloway University of London, UK) - Prof. Dr. Edwin Seroussi
(Hebrew University, Israel) - Dr. Gesa Schönermark
(Stiftung Niedersachsen) - Prof. Dr. Sarah Ross
(EZJM, HMTMH) - Dr. Michael Fuhr
(CWM) - Prof. Dr. Raimund Vogels
(CWM, HMTMH)
Music of Man-Archiv und Piranha Records
Das Center of World Music (CWM) fußt auf einzigartigen Sammlungen an Tonträgern, Büchern und Instrumenten. Dazu zählt das Music of Man-Archiv des Sammlers und Musikethnologen Prof. Dr. Wolfgang Laade (1925-2013). Die Stiftung Niedersachsen übernahm die Sammlung aus 45.000 Schallplatten, 12.000 Büchern und 1.000 Musikinstrumenten bereits 2009 und übergab sie dem CWM als Dauerleihgabe.
Prof. Laade gelang es zwischen 1950 und bis ca. 1995 ein internationales Archiv mit beeindruckender ethnografischer und historischer Tiefe anzulegen. Ältere Schallplatten sind im Bereich nicht-westlicher Musik oft die einzigen Zeugnisse, anhand derer Musiktraditionen nachvollzogen werden können. Eine große Anzahl dieser Schallplatten zählt darüber hinaus zu den musikethnographischen Raritäten, die nur auf den lokalen Märkten vertrieben wurden und heute nicht mehr erhältlich sind.
2017 gelang es dem Center for World Music, mit finanzieller Hilfe der Stiftung Niedersachsen, das wertvolle, rund 13.000 Tonträger umfassende Musikarchiv der Berliner Firma Piranha Arts nach Hildesheim zu holen. Firma und Label stehen seit fast drei Jahrzehnten für die Präsentation und Vermarktung der weltweiten Musikkulturen – unter anderem als Ausrichter der weltgrößten Messe für Welt-, Roots-, Folk-, ethnische und traditionelle Musik, der WOMEX. Mit den Jahren entstand in Berlin ein Archiv von rund 13.000 Tonträgern – unter anderem CDs aller Bewerber für die WOMEX – , das nahezu die gesamte musikgeschichtliche Entwicklung des Genres „Weltmusik“ dokumentiert und Belege für frühe, mittlerweile verlorene Musikstile liefert. Dort ergänzt es in idealer Weise das vorhandene Music of Man-Archiv. Europaweit ist das Center for World Music nun das einzige Musikinstitut mit einer so umfassenden, nahezu kompletten Sammlung.
Damit alle Tonträger ideal verwahrt werden können, hat die Stiftung Universität Hildesheim im sogenannten Stammelbachspeicher die räumlichen Voraussetzungen geschaffen. Dank des Hildesheimer Unternehmers Konrad Krüger, dem das Gebäude gehört, konnte eine komplette Etage ausgebaut und bezogen werden. Dort können nun alle Tonträger, Instrumente, Bücher und Noten gemeinsam untergebracht, systematisiert und erschlossen werden. Danach stehen sie dann der internationalen Musikethnologieforschung zur Verfügung.
Die Stiftung Universität Hildesheim und das CWM stellen die Sammlung allen Interessierten für die Forschung und Lehre zur Verfügung. Dazu zählt auch, dass die Instrumente der Sammlung ausprobiert und gespielt werden können.