Musik.Welt

Kulturelle Diversität in der musikalischen Bildung

© Stiftung Universität Hildesheim

Saz, Geige, Santur, Gitarre, Hang. Diese und viele weitere Instrumente, die mal vertraut und mal sehr fremd klingen, stimmen die Studierenden im Studiengang „musik.welt - Kulturelle Diversität in der musikalischen Bildung“ an. 

Den eigenen Blick weiten und zugleich zu uns geflüchteten Menschen einen Zugang zu Bildung und Ausbildung zu eröffnen, ist die Idee des Studiengangs.

Lavinia Francke, Generalsekretärin der Stiftung Niedersachsen

Mit diesem viersemestrigen, berufsbegleitenden Weiterbildungsstudiengang haben die Stiftung Niedersachsen und die Stiftung Universität Hildesheim eine beispielhafte Ausbildungsmöglichkeit ins Leben gerufen, die den Fokus auf die außereuropäischen Musikkulturen lenkt. Studierende erhalten die Möglichkeit, nicht nur ihre „eigene Musik“ zu vertiefen, sondern sich gleichzeitig in fremden Musikwelten zu erproben. Neben der musikalischen Praxis werden Musikpädagogik, Interkulturalität sowie Projektmanagement gelehrt. Nach ihrem Abschluss sind die Studierenden in der Lage, in den unterschiedlichsten Bildungsbereichen – ob Erwachsenenbildung, Migrationsarbeit oder frühkindlicher Bildung – die integrative Kraft der Musik einzusetzen.

 

Die Vielfalt der musikalischen Traditionen und Ausdrucksweisen kennen zu lernen, durch Respekt und Wertschätzung daran zu wachsen und die Menschen miteinander zu verbinden, sind die Potenziale, die sich aus einer fundierten interkulturellen musikalischen Bildung ergeben. Nicht zuletzt bieten die „eingewanderten“ musikalischen Traditionen einen kulturellen Reichtum, den es gemeinsam zu leben und pflegen gilt. 

Das Studium richtet sich ausdrücklich auch an Menschen mit Migrationshintergrund und lebt von ihren Erfahrungen und eingebrachten Kenntnissen. Um die Teilhabe von Einwanderern ohne anerkannten Bildungsabschluss zu erhöhen, kann das Studium als Master- oder als Zertifikatsstudium absolviert werden.

Kioomars Musayyebi, Essen (Jahrgang 2013-15)

Solo Santur in der Rudolf Oetker Halle Bielefeld März 2019

Christoph Matenaers, Berlin (Jahrgang 2013-15)

mattimatti - rooftopsession (HD)

Partner und Finanzierung

Der Weiterbildungsstudiengang wurde auf Initiative der Stiftung Niedersachsen gemeinsam mit Vertreter*innen der Hochschulen in Hannover, Hildesheim und Lüneburg entwickelt. Er ist angesiedelt am Center for World Music an der Stiftung Universität Hildesheim und wird geleitet von dem Musikethnologen Prof. Dr. Raimund Vogels.

Die Stiftung Niedersachsen trägt gemeinsam mit der Initiative „Deutschlandstipendium“ die Kosten für das Studium von 20 Studierenden. Für die Studierenden fallen in diesem Fall nur der Semesterbeitrag an. Weitere Studiengebühren entfallen.

Handlungsempfehlungen Musik.Vielfalt.Integration

Im November 2013 lud die Stiftung Niedersachsen zur Fachtagung „Musik.Vielfalt.Integration – Zeit zu Handeln“ in die niedersächsische Landesvertretung nach Berlin ein. In Kooperation mit der Musikland gGmbH und dem Center for World Music der Stiftung Universität Hildesheim sollte das Potential einer vielfältigen und bunten Musikszene für die Integrations- und Bildungsarbeit in Deutschland diskutiert werden.

Die teilnehmenden Expert*innen der Verbandslandschaft, Wissenschaft und Politik formulierten als Ergebnis der Tagung Handlungsempfehlungen, wie die UNESCO-Konvention zur Kulturellen Vielfalt in der musikpädagogischen und integrativen Arbeit aufgegriffen werden kann. Deutlich wurde hier insbesondere die Forderung nach einer veränderten und um außereuropäische Musikkulturen ergänzten Lehramtsausbildung.

 

Lesen Sie hier die Handlungsempfehlungen (pdf)

Ansprechpartnerin
Dr. Gesa Schönermark
Referentin Musik, Literatur, Bildung und Wissenschaft