Band 70: Julia Schmid

Julia Schmid: Helsinki Malerei | © Julia Schmid
Cover Band 70 | Julia Schmid | © Verlag Artnexwork

Julia Schmids Werk steht exemplarisch für eine historisch informierte, kontextuell erweiterte Form von Malerei und Zeichnung. Die konzeptuelle Erforschung ihrer subjektiven Lebenswelt setzt immer wieder mit großer formaler Offenheit neu an.
Auch wenn viele ihrer Arbeiten in ganz eigenständiger Form an Konventionen und Genres wie Landschafts- und Stilllebenmalerei anzuknüpfen scheinen, geschieht dies doch auf der Grundlage einer Reflexion, die immer auch das Potenzial einer fundamentalen Infragestellung in sich trägt. So bleibt es nicht bei einer naheliegenden Kritik an Konzepten wie „Natur”, „Unmittelbarkeit” oder „Ursprünglichkeit” – vielmehr operiert Schmid weiter mit diesen, trotz ihrer „Überholtheit“ im Denken und Fühlen noch immer gebräuchlichen und damit künstlerisch unverzichtbaren Vorstellungen, um sie immer wieder mit den Möglichkeiten eigener, konkret reproduzierbarer Erfahrung zu konfrontieren.
Die Öffnung der Atelierwände auf hochkomplexe Situationen in der Außenwelt ist Julia Schmids Voraussetzung, um zu einer größeren Verbindlichkeit im Kommunizieren über „Natur” zu gelangen. Methodisch nicht festgelegt, sucht sie immer wieder neue Übersetzungen ästhetischer Erfahrung – auch weit jenseits von Malerei.

Das Sprengel Museum Hannover zeigte vom 26. November 2014 bis 15. Februar 2015 eine Ausstellung mit Werken von Julia Schmid.

 

Kunst der Gegenwart aus Niedersachsen, Band 70
Clemens Krümmel, „Julia Schmid”

Herausgegeben von der Stiftung Niedersachsen,
in der Reihe: Kunst der Gegenwart aus Niedersachsen, Bd. 70,
86 Seiten, gebunden,
ISBN  978-3981522242, (Artnetworx Verlag,  Dezember 2014)

BIOGRAFIE

Julia Schmid ist 1969 in Wuppertal geboren und in Wachtberg aufgewachsen. Sie absolvierte ein Studium an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und war Meisterschülerin von H. G. Prager.

Julia Schmid lebt und arbeitet in Hannover.