15 soziokulturelle Einrichtungen erhielten im Förderprogramm je 25.000 Euro, Unterstützung durch professionelle Berater*innen sowie Austausch- und Fortbildungsangebote. Das Ziel des Förderprogramm sozioK_change war es, mit Hilfe des Change Managements Probleme konkret zu benennen und Lösungsstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Ein professionaller Change Management-Ansatz bot die Chance, mit Unterstützung von externen Berater*innen neue Visionen und Strukturen zu entwickeln und die Einrichtung zukunftsfähig aufzustellen. Jede Institution konnte im Laufes des Changeprozesses passgenau ihre individuellen Strategien erarbeiten. Inhalt und Tempo der Umsetzung wurden von der Kultureinrichtung selbst bestimmt.
Generationenwechsel: Viele soziokulturelle Einrichtungen stehen, gegründet in den 1980er Jahren vor einem Generationenwechsel. Übergänge zu gestalten und attraktive Arbeitsplätze für junge Kulturmanager*innen anzubieten, sind große Herausforderungen. Die ältere Generation steht hingegen vor den Herausforderungen, loszulassen, Neues zuzulassen und den Jüngeren Vertrauen und Prokura zu geben.
Ehrenamt: Die Bedürfnisse, Anforderungen und Ressourcen im Ehrenamt unterliegen einem starken Wandel. Die jüngere Generation möchte selbst gestalten, entwickeln und mitbestimmen und sich eigene Räume erschließen. Die zeitlichen Ressourcen der Jüngeren sind häufig begrenzter, die Fluktuation ist stärker und die Bindung an eine Organisation oder ein Projekt geringer.
Organisationsstruktur: Die Struktur in den Kulturbetrieben ist häufig historisch gewachsen und die Aufgabenverteilung entsprechend sehr auf die Kompetenzen und Interessen einzelner Mitarbeiter*innen zugeschnitten. Geht ein*e Mitarbeiter*in mit komplexem Aufgabenprofil, kann die gesamte Organisation in Schwierigkeiten geraten. Dem strukturierten Wissenstransfer von Schlüsselpersonen kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. Viele Einrichtungen sind außerdem in den letzten Jahren gewachsen und haben zusätzliche Aufgaben übernommen. Die Organisationsstruktur ist allerdings nicht den neuen Anforderungen entsprechend angepasst worden. Ziel der Unternehmensführung ist es, eine an die Anforderungen des eigenen Unternehmens angepasste Organisationsstruktur zu entwickeln und umzusetzen.
Publikumsentwicklung: Das Publikum ist mit den Akteur*innen gealtert. Die Einrichtungen auch für ein jüngeres Publikum mit neuen Angeboten wieder attraktiv zu machen und dabei das ältere Publikum nicht zu verlieren, ist eine große Herausforderung.
Corporate Design: Ein aktuelles Corporate Design und eine zeitgemäße Social Media-Strategie zu entwickeln sowie sich das nötige Know-how hierfür anzueignen, steht bei vielen Einrichtungen an.
Technik: Die technische Ausstattung ist in allen Bereichen – von der Buchhaltung über Controlling und Projektmanagement bis hin zum Ticketing – an die aktuellen Standards anzugleichen.
Ganztagsschule: Den Kindern und Jugendlichen stehen weniger Zeitfenster außerhalb der Schule zur Verfügung. Die Angebote der Kultureinrichtungen müssen angepasst bzw. neue Kooperationen und Netzwerke aufgebaut werden.
Qualität und Spektrum kultureller Bildungsangebote: Einerseits steigt der Anspruch der Bevölkerung an professionelle Kulturvermittler*innen und andererseits werden günstige Konditionen für die Kurse im Bildungsbereich erwartet. Qualifizierte Expert*innen zu finden, die für wenig Geld professionelle Kurse anbieten und dafür lange Wege und Fahrzeiten in Kauf nehmen, ist eine fast unlösbare Aufgabe.
Die genannten Punkte geben nur einen kleinen Überblick über mögliche Themen im Change Management. Auch ein Rechtsformwechsel, Softwarelösungen für Vereine und Veranstalter*innen oder Konfliktmanagement wurden häufig nachgefragt. Wir boten zu den jeweiligen Themenfeldern Fortbildungen an und ermöglichten in Austauschworkshops kollegiale Beratung.